Geschichte
13.01.2011 / 14:09 | Aktualizováno: 08.11.2016 / 11:08
(Artikel aus dem Archiv, Gültigkeit abgelaufen 07.11.2016 / 01:00.)
Die Tschechische Republik (Fläche 78 864 km2) besteht, vom historisch-juristischen Standpunkt gesehen, aus drei Teilen: Böhmen, Mähren und einem Teil Schlesiens, die zusammen auch als Böhmische Länder bezeichnet werden
Dieses Gebiet existierte bereits seit dem Mittelalter im Rahmen eines Staates, bzw. eines Staatenbundes. Das Territorium der heutigen Slowakischen Republik war ungefähr weit dem Jahre 1000 bis zum Herbst 1918 ein integraler Bestandteil der Ungarischen Königreiches. Die Situation änderte sich erst im Herbst 1918 mit der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik.
Wende des 5.-6. Jahrhunderts: die mehrere Jahrhunderte dauernde Epoche der Völkerwanderung beeinflusste die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung des heutigen böhmischen und mährischen Gebietes wesentlich. Im 6. Jahrhundert begannen slawische Strmme, die slowakischen und mährischen Niederung und das böhmische Becken von Südosten her zu besiedeln und die dort ansässigen germanischen Strmme der Langobarden und Thüringer zu verdrängen. In einigen Gebieten lebten die Slawen und Hermanem einige Zeit nebeneinander. Von Anfang an wurde diese Nebeneinaderleben jedoch von den Einfällen der Awaren gestört.
Ende des 9. Jahrhunderts - Anfänge des tschechisches Staates:der neu entstehende tschechische Staat übernahm eine ganze Reihe kultureller Anregungen aus dem Großmährischen Reich. Das gebildete Europa nannte, ganz im Sinne der römischen Tradition, alle Bewohner Böhmens Bohemi. Die slawische Bezeichnung Češi, Čechové (Tschechen) tauchte erst gegen Ende des 9. Jahrhunderts auf und bezeichnete zuerst offenbar nur die Truple von Leuten, die den herrschenden Fürsten umgab und sich and der politischen Macht beteiligte. Später wurde die Bezeichnung Tschechen auf die gesamte Truple übertragen, die in Böhmen angesiedelt war, tschechisch sprach und die mittelalterliche tschechische Kation bildete.
Ungefähr um das Jahr 885 verlegte Fürst Bořivoj seinen Sitz auf eine Burg namens Praha (auf das Gelände der heutigen Prager Burg). Seit diese Zeit ist Prag wichtigste politische und kulturelle Zentrum des tschechischen Staates.
13. Jahrhundert– die deutsche Besiedlung und Aufbau der Städte. Deutsche Ansiedler beteiligten sich in beträchtlichem Masse an der Besiedlung der schwer zugänglichen Grenzwälder. Die Städte als Geschäfts- und Handwerkszentren entstanden entweder aus Siedlungen unterhalb bedeutender Burgen (z.B. Leitmeritz, Königgrätz, Brünn, Olmütz, Znaim), oder sie wurden neu angelegt.
Frühjahr 1348– Gründung der Prager Universität und der Prager Neustadt. Karl IV (1346 – 1378) war der erste tschechische König, der zum römischen König und im Jahre 1355 in Rom auch zum römischer Kaiser gekrönt wurde. Karl residierte in Prag, das damit zur bedeutendsten Stadt des Römischen Reiches wurde. Bereits um Jahre 1348 ließ Karl das Gebiet des Prager Stadtverbandes um die großzügig angelegte Prager Neustadt (Nové Město) erweitern, und unmittelbar darauf gründete er in Prag eine Universität, die erste Hochschule in Mitteleuropa war.
Zahlreiche gotische Bauten schmückten die Hauptstadt:
- Umbau des königlichen Palastes auf der Prager Burg
- Rekonstruktion des Wischegrads
- Großartige Steinerne Brücke – heute Karlsbrücke
- Altstädter Brückenturm
- Ungefähr 30 Kilometer von Prag entfernt gründete Karl IV. die Burg Karlštejn (Karlštejn) als Festung. Die gotische Kunst setzte sich jedoch in vielen böhmischen und mährischen Städten durch. Als Karl IV. am 29.11.1378 starb, gehörte der tschechische Staat zu den mächtigsten Staatsgebilden Europas, wobei er die Verspätung, die er früher im Vergleich zu Andersen westeuropäischen und südeuropäischen Gebieten hatte, vollständig aufgehohlt hatte.
1380 – starke Pestepideimie, die im größten Teil Europas wütete. Böhmen befand sich plötzlich in einer tiefen Krise.
1526 – die tschechischen Stände wählten am 23.10.1526 den österreichischen Erzfürsten Ferdinand von Habsburg zum neuen Herrscher. Es kommt zur Bildung eines multinationalen Reiches.
23.5.1618 – Prager Fenstersturz und Beginn des Dreißigjährigen Krieges
08.11.1620 - Niederlage des Böhmischen Adels in der Schlacht am Weißen Berg und die Habsburger triumphieren
Wende des 18.-19. Jahrhunderts – Anfänge der tschechischen nationalen Wiedergeburt
Ende des 19. Jahrhunderts– Differenzierung der tschechischen Politik, Entstehung neuer Parteien
Von 1914 bis 1918 kämpften Tschechen im Ersten Weltkrieg. Gegen die Monarchie bildeten sich im Exil eine tschechische und slowakische, von Tomáš Garrigue Masaryk angeführte Opposition. Am 28. Oktober 1918 kam es zur Gründung der Tschechoslowakei, T. G. Masaryk wurde erster Staatspräsident.
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg – in der Tschechoslowakei gab es eine starke deutsche Minderheit, die im Sudetenland die Mehrheit bildete. Die Deutschen in der Tschechoslowakei waren seit 1919 durch die Deutsche Nationalpartei vertreten. Die deutschen Sozialdemokraten waren von 1920 bis 1935 die stärkste deutsche Fraktion im Prager Abgeordnetenhaus. 1933 gründete Konrad Henlein die Sudetendeutsche Partei (SdP)Mit deutscher Unterstützung forderte die SdP immer weitergehende Autonomie und Abtrennung des deutschsprachigen Landesteils von der Tschechoslowakei und verschärfte mit dem Karlsbader Programm vom 24. April 1938 die Sudetenkrise.
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen am 15. März 1939 in die „Resttschechei“ wurde das Reichsprotektorat Böhmen und Mähren gegründet.
15. März 1939 - 9.5.1945– Besetzung durch Hitler
1945 US-amerikanische, sowjetische und tschechoslowakische Truppen befreiten das Land.
26. Mai 1946- gewann die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei (KSČ) die Wahlen
Am 25. Februar 1948 fand die vollständige Machtergreifung durch die Kommunisten (KSČ) statt. Es kam zur Verfassungsänderung und Umgestaltung des Landes nach sowjetischem Muster. Erster sog. „Arbeiterpräsident“ wurde Klement Gottwald.
Prager Frühling- Anfang März folgte die Aufhebung der Zensur. Der „Prager Frühling“ begann. Am 5. April 1968 wurde ein Aktionsprogramm der KSČ unter Alexander Dubček verabschiedet. Ein „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ wurde angestrebt (Verbürgte Versammlungsfreiheit, kleines Unternehmertum, Freilassung der politischen Gefangenen).
21.08.1968 – Sowjet-Einmarsch – in der Nacht vom 20. zum 21. August rollten die Panzer: Armeeverbände der UdSSR, Bulgarien, Ungarns, Polens und der DDR besetzen die Tschechoslowakei. Darauf hin erließ Moskau die Breschnew-Doktrin der „Begrenzten Souveränität der sozialistischen Staaten“. In der Folge emigrierten viele Tschechen.
17.11. 1989 – Anfang der samtenen Revolution – es fand eine grosse Demonstration von Hochschülern statt und die Polizei unterdrückte brutal die Demonstration.
18.11.1989 – trat das „Občanské fórum“ (Bürgerforum) auf
29. Dezember 1989- wurde Václav Havel von der Föderalversammlung zum Präsidenten der ČSSR gewählt.
23. April 1990– folgte die Umbenennung der Tschechoslowakei in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR).
08. Juni 1990- fanden die ersten freien Parlamentswahlen in der ČSFR statt.
05. Juli 1990- wurde Václav Havel zum Präsidenten der ČSFR gewählt.
21. Februar 1991- trat die ČSFR dem Europarat bei
01.01.1993 - Gründung der Tschechischen Republik nach der Teilung der Tschechoslowakei in zwei souveräne Staaten