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Photo: © Harald Klemm
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Vernissage zur Ausstellung "Das musische Wien"

Am 8. September 2022 fand in der tschechischen Botschaft in Wien die Eröffnung der Ausstellung "Das musische Wien" statt. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien und dem Tschechischen Zentrum Wien, der Südböhmischen Alšova Galerie und mit Unterstützung des Energieunternehmens ČEZ. Die Ausstellung zeigt die Werke dreier tschechischer Künstler, die zur Zeit des Eisernen Vorhangs nach Wien kamen: Eugen Brikcius, Ondřej Kohout und Eva Vones

Die Künstler und Künstlerinnen kamen auf Einladung des damaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky nach Wien, in Folge der Ächtung nach der Unterzeichnung der Charta 77. Etwa 200 Dissidenten, oft mit ihren gesamten Familien, emigrierten nach Österreich, und die meisten von ihnen blieben dauerhaft im Land. Es kamen auch viele Künstler. Auch die Kuratorin der Ausstellung, Zuzana Brikcius, brachte in ihrer Eröffnungsrede ihre Erinnerungen an die Zeit nachdem sie ihre Heimat verlassen hatte und ihren Dank an Bundeskanzler Kreisky zum Ausdruck. Der Abend wurde von Josef Janíček (The Plastic People of the Universe) und Hana Skopcová begleitet. Zu hören waren auch Gedichte des Künstlers, Dichters und Essayisten Eugen Brikcius und einige Grußworte der ehemaligen Fußballlegende und dem Europameister von 1976 Antonín Panenka.

Der Galaabend wurde vom Botschafter der Tschechischen Republik in Wien Jiří Šitler eröffnet, gefolgt vom Direktor der Südböhmischen Alšova Galerie Aleš Seifert. Begrüßt wurden die Gäste auch von Gerhard Schmidt, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Wissenschaft in Wien, der in Vertretung des Wiener Bürgermeisters und Landeshauptmanns Michael Ludwig kam, und Vojtěch Sedláček, dem Vorstandsvorsitzenden der Olga-Havel-Stiftung. Die Kuratorin Zuzana Brikcius stellte die Arbeiten der einzelnen Künstler vor. Der Dichter und Philosoph Eugen Brikcius hatte sich in der Geschichte der tschechischen Kunst in den 1960er Jahren als Autor von philosophischen Happenings und Land Art einen Namen gemacht, bevor dieses "Genre" in die Kunstgeschichte aufgenommen wurde. Schon lange vor 1977 wurde er vom kommunistischen Regime wegen seiner künstlerischen Tätigkeiten und Haltungen kriminalisiert. Ondřej Kohout ist bekannt für seine stark interpunktierten figurativen Gemälde, die unser Dasein mit Übertreibung und oft vernichtender Ironie kommentieren.

Weitere Fotos der Veranstaltung finden Sie hier.