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Erinnerung an die Beseitigung des stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich am 27. Mai 1942 - 14-jährige Heldin, die in Mauthausen hingerichtet wurde, bekommt den Preis "Engel für eine bessere Welt"

Am Mittwoch, den 27. Mai 1942 führte in Prag eine Gruppe von tschechischen Fallschirmspringern die Operation Anthropoid durch – die Beseitigung des stellvertretenden Reichsprotektors des Deutschen Reiches, Architekten des Holocausts so wie der Besetzung der europäischen Nationen, Reinhard Heydrich. Die militärische Operation wurde von der tschechisch-ausländischen Widerstandsbewegung organisiert mit Unterstützung der inländischen Untergrundbewegung.

Jindřiška Novákovás Eltern, Mitglieder des Untergrundvereins Sokol im Protektorat, haben den Fallschirmspringern bei der Flucht geholfen. Als der verwundete Fallschirmspringer Jan Kubiš in der Wohnung der Familie Novák eintrifft, nur einige Minuten nachdem er eine Bombe auf Heydrichs Auto geworfen hatte, schickte Jindřiškas Mutter Anna ihre Tochter um das Fahrrad zu holen, mit dem der Fallschirmspringer davon fuhr und es bei einem Baťa Geschäft abstellte. Aufgrund der Denunziation wurde Jindřiška Nováková nach der Haft am Karlsplatz in Prag in der Kleinen Festung Terezín in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt, wo sie am 24. Oktober 1942 im Alter von 14 Jahren hingerichtet wurde.

Den Kinder-Friedenspreis Engel für eine bessere Welt verleihen die Kinder der Schule für Grundlagen der Kunstarbeit von Malá Morávka. Der Preis wird an Menschen mit hohen moralischen Werten verliehen, sowie an inspirierende Persönlichkeiten und Institutionen. Jindřiška Nováková erhielt den Preis – Engel mit einer Puppe – posthum und die Kinder von Malá Morávka übergeben sie gemeinsam mit dem Botschafter der Tschechischen Republik in Österreich Herrn Jan Sechter und dem Vorsitzenden des Mauthausen Komitees Herrn Vlastislav Janík am Tag des Heydrich Attentats an die Gedenkstätte Mauthausen, wo der Preis im Saal der Opfer des Krematoriums platziert wird.

Wenn Sie Mauthausen besuchen, können Sie sich den Engel mit der Puppe anschauen und sich an die Helden des tschechoslowakischen Widerstandes erinnern. In Prag-Libeň wurde eine Straße nach der Familie Novák benannt. An das Gebäude der Grundschule in der Zenklova-Straße Nr. 52 ist für Jindřiška Nováková eine Gedenktafel angebracht. Sie ging dort von 1938 bis 1942 zur Schule. An Jindřiška erinnert auch die Grundschule Na Stráni in Děčín, wo Jindřiška mit ihren Eltern bis zum Münchner Abkommen lebte. So wie tausende andere deutsche Tschechen wurde auch die Familie Novák, als Angehörige des Sokol Vereines, aus dem Grenzgebiet vertrieben.