
Minister Jiří Dienstbier anlässlich des 25. Jubiläums der Samtenen Revolution in Dortmund
25.11.2014 / 09:43 | Aktualizováno: 06.05.2015 / 15:52
(Artikel aus dem Archiv, Gültigkeit abgelaufen 28.11.2015 / 01:00.)
Am Sonntag, den 23.11.2014, fand in Dortmund eine Festveranstaltung anlässlich des 25. Jubiläums der Samtenen Revolution in der damaligen Tschechoslowakei statt. Zugleich wurde auch an den Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäischen Union vor 10 Jahren erinnert. Zu den Ehrengästen der Festveranstaltung gehörte Jiří Dienstbier, Minister für Menschenrechte, Chancengleichheit und Legislative der Tschechischen Republik, und Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Gäste in der Bürgerhalle des Rathauses wurden vom Honorarkonsul der Tschechischen Republik in Dortmund, Heinz Fennekold, begrüßt, welcher über die Ereignisse des Wendejahres 1989 sprach. Weitere Grußworte sprachen außerdem der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Ullrich Sierau, die Geschäftsträgerin a.i. der Tschechischen Republik, Eva Dvořáková, und der Vorstandsvorsitzende der RWE East s.r.o. und der RWE Česká republika, Martin Herrmann.
Der Minister Jiří Dienstbier jr., der auch Sohn des ersten tschechoslowakischen Außenminister nach 1989 und früheren Dissidenten Jiří Dienstbier ist, sprach über seine persönliche Erfahrung aus der Zeit vor und während des Wendejahres 1989. Er ging auch auf aktuelle Probleme hinsichtlich von Integration von Menschen mit verschiedenen Hintergründen in Tschechien ein. In seiner weiteren Rede unterstrich er auch die Notwendigkeit eines größeren Engagements von Bürgern am gesellschaftlichen Leben. Ein Rückzug aus dem öffentlichen Leben, wie er von Bürger hinter dem Eisernen Vorhang in den siebziger und achtziger Jahren praktiziert wurde, ist langfristig für die heutige freie und demokratische Gesellschaft schädlich. Trotz seiner kritischen Bemerkungen betonte Minister Dienstbier, dass Tschechien einen langen Weg hin zu einem freien Staat und vollwertigen Mitglied der Europäischen Union in den letzten 25 Jahren erfolgreich zurückgelegt hat.
Anschließend trat Minister Guntram Schneider auf, der an die politischen Umwälzungen vor 25 Jahren erinnerte, welche neben positiven Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa auch für manche Bürger in diesen Ländern mit Anpassungsschwierigkeiten verbunden waren. Mit den Worten von Václav Havel erinnerte er aber, dass Hoffnung nicht bedeutet, dass „etwas gut ausgeht, sondern das etwas einen Sinn hat, egal wie die Sache ausgeht“. In seiner weiteren Rede wies er auf die Wichtigkeit der Europäischen Union hin, die nicht nur für eine bessere zwischenstaatliche Zusammenarbeit notwendig ist, sondern langfristig die einzige Alternative ist, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.
Abschließend fand ein Konzert unter dem Motto „Von Klassik zu Jazz“ statt. Die Sopransängerin Markéta Mátlová, begleitet von David Holý, Gitarre, und Jiří Škorpík, Klavier, präsentierte ein abwechslungsreiches musikalisches Programm, welches sowohl klassische tschechische und deutsche Lieder (von Dvořák, Mozart, Bach), als auch einige amerikanische Schlager (Hallelujah, Cry me a river) beinhaltet hat.