Circa die Hälfte der Fläche Wiens bildet Grünland, und bei weitem nicht alles davon ist gut zugänglich. Bürgermeister Ludwig erinnerte in seiner Ansprache an Ereignisse wie den ausgedehnten Waldbrand auf der Rax 2021, oder das Hochwasser im vergangenem Jahr, wo es die Helfer mit überschwemmten oder beschädigten Straßenverbindungen zu tun hatten und auch in steilem, schwer zugänglichen Gelände zum Einsatz kamen. Die Wiener Feuerwehr verfügt, dank der Bereitschaft der Wiener Stadtregierung in Top-Technologien zu investieren, über die europaweit beste technische Ausrüstung. Die bewährte Zusammenarbeit von Tatra und Rosenbauer trägt zu diesem hohen Niveau einen entscheidenden Teil bei, denn die bereitgestellte Technologie ist auf dem Markt momentan führend.

Der Wiener Landesfeuerwehrkommandant Mario Rauch hob die Vorzüge der neu erworbenen Fahrzeuge hervor, wie das robuste Fahrgestell, die extreme Geländegängigkeit und die modulare Struktur, die die Tatra Force für alle erdenklichen Krisenszenarien zur besten Wahl machen. Und diese treten immer häufiger auf und sind schwer vorhersehbar. Für die neuen Herausforderungen bedingt durch Klimaerwärmung und Wetterextreme, d.h. einerseits andauernde Trockenheit, andererseits Starkregen, bringen die hochgeländegängigen Tatra Force laut Andreas Zeller, Chief Sales Officer und Board Member bei Rosenbauer, die besten Eigenschaften mit. Zeller verwies weiters auf die lange Lebensdauer der Fahrzeuge von 25 bis 30 Jahren und die langfristige Verfügbarkeit von Ersatzteilen.

Technisch gesehen handelt es sich bei dieser neuesten Verstärkung des Fuhrparks der Wiener Berufsfeuerwehr um sechs Fahrzeuge des Typs TATRA T815-7 4x4 Force, den das bekannte Unternehmen aus Kopřivnice bereits in dritter Generation herstellt. Der auch als Mehrachser erhältliche TATRA Force ist ein anschauliches Beispiel für TATRAs einzigartige Allrad-Technik, wobei das legendäre, bis heute ständig weiterentwickelte Konzept des Zentralrohrrahmens mit flexibler Achsenkonfiguration auf den österreichischen Konstrukteur und langjährigen Betriebsdirektor bei TATRA, den Klosterneuburger Hans Ledwinka, und das Jahr 1923 zurückgeht. Für seine Verwendung im Gelände muss das Fahrzeug leicht sein - bei einem Gewicht von 18 Tonnen transportiert es 3200 Liter Wasser und weitere 300 Liter für den eigenen Brandschutz. Die Fahrzeuge schaffen eine Wattiefe von bis zu 120 cm und haben eine Steigfähigkeit von bis zu 68 %. Dem innovativen Konstruktionsprinzip entsprechend, fertigt TATRA keine Standard-LKWs, sondern steht für Spezialfahrzeuge und Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch.

Insgesamt fertigt Tatra jährlich eine Zahl von circa 1500 Fahrzeugen. Wichtigster Abnehmer bzw. strategischer Partner von TATRA in Österreich ist der Feuerwehrausrüster Rosenbauer, in dessen Werk unlängst die Abnahme der neuen Fahrzeuge durch die Wiener Berufsfeuerwehr stattfand, ist für TATRA in Österreich Von Rosenbauer, einem der größten Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen weltweit mit einem Exportanteil von rund 90 %, kommen immer wieder Sonderfahrzeuge, die auf TATRA-Fahrgestell aufgebaut werden. Ein kurzer Blick zurück: Seit 2015 wurden beispielsweise Sonderfahrzeugprojekte wie der TIGON, ein 8x8 Industrielöschfahrzeug mit extremer Geländegängigkeit und der Möglichkeit, auch als Flugfeldlöschfahrzeug verwendet zu werden, gemeinsam umgesetzt. Auch beim BUFFALO Supreme baute Rosenbauer auf TATRA-Technologie auf - von diesem Flughafenlöschfahrzeug wurden ca. 50 Stück nach Indien verkauft. Vom TATRA Force 4x4 als aktuelle Wahl der Wiener Berufsfeuerwehr gingen bereits über 70 Stück als Waldbrandfahrzeuge an die deutsche Bundeswehr. Weitere vier Stück gehen in Bälde an das Bundesland Oberösterreich, welches seine Kaufentscheidung auf Basis des Ankaufs der Wiener Berufsfeuerwehr getroffen hat. Generell werden die Fahrzeuge auf der Grundlage von Verträgen, die in Folge von vorangegangenen öffentlichen Ausschreibungen der Bundesbeschaffung GmbH zustandekommen, angeschafft.

Der aktuell für die Stadt Wien ausgeführte Auftrag sei ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Tschechien und Österreich im Sektor Nutzfahrzeuge und generell ein Referenzpunkt, wenn es um den Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen geht, betonte der Botschafter der Tschechischen Republik in Österreich, Jiří Šitler. Botschafter Šitler hob ferner die Bedeutung der Automobilindustrie für Tschechien hervor und konnte berichten, dass das Jahr 2024 für sein Land mit fast 1,5 Mil. produzierten Fahrzeugen - Pkws und leichte Nutzfahrzeuge - ein Rekordjahr war. In Österreich bemüht sich TATRA auch um Aufträge auf dem Rüstungs- und Verteidigungssektor, und der erwiesene erfolgreiche Einsatz der Fahrzeuge bei Naturkatastrophen bildet dafür wohl einen geeigneten Türöffner.

Wirtschafts- und Handelsabteilung der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien