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Photo: © Velvyslanectví ČR ve Vídni
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In der Botschaft fand ein Empfang des europäischen Konsortiums für Laserforschung ELI ERIC statt

Die Veranstaltung fand am 27.11. d. J. am Vorabend des ELI ERIC Austrian Partner Day statt, der tags darauf an der Technischen Universität Wien abgehalten wurde. Den Empfang, der in Zusammenarbeit mit der Ungarischen Botschaft ausgerichtet wurde, eröffnete mit seiner Ansprache stellvertretend für den Botschafter der Gesandte Jan Brunner. Anschließend sprachen die ungarische Botschafterin Edit Szilágyiné Bátorfi und der Generaldirektor von ELI ERIC, Allen Weeks. Der Professor für theoretische Physik an der TU Wien Joachim Burgdörfer, der vom ungarischen Physiker Zsolt Fülöp vorgestellt wurde, betonte in seinem Vortrag die Durchdringung der österreichischen Wissenschaft mit den Technologien, für die ELI steht. Sowohl der Empfang als auch der anschließende Partner Day hatten zum Ziel, die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Österreich und ELI zu fördern.

Die Initiative Extreme Light Infrastructure ERIC – ELI ERIC – ist eine europäische Forschungsinfrastruktur von Weltrang, die den Betrieb modernster und außergewöhnlich leistungsfähiger Hochenergetik-Lasersysteme sicherstellt. Die Forschungsinfrastruktur basiert auf drei spezialisierten, sich wechselseitig ergänzenden Zentren, und zwar ELI Beamlines in der Tschechischen Republik, ELI-ALPS in Ungarn und ELI-NP in Rumänien. Zusammen mit Ungarn, Italien und Litauen gehört die Tschechische Republik zu den Gründungsmitgliedern von ELI ERIC. Die gesamte Organisation wird von der Tschechischen Republik aus geleitet, da ELI ERIC seinen Sitz in Dolní Břežany bei Prag hat. Bulgarien wurde zu Beginn dieses Jahres Vollmitglied, Beobachterländer sind Rumänien und Deutschland. Der Beitritt der Slowakei wird für das Frühjahr 2026 erwartet. Die in den Einrichtungen von ELI verwendeten Technologien basieren auf den Erkenntnissen von Gérard Mourou und Donna Strickland (Nobelpreisträger 2018) sowie Ferenc Krausz und Anne L’Huillier (Nobelpreisträger 2023). Die Infrastruktur ist auf die Forschung im Bereich der Physik ausgerichtet, steht aber gleichzeitig auch Wissenschaftlern und Anwendern aus anderen Fachgebieten offen, z. B. aus Medizin, Nanotechnologie oder der Industrie. Aus Sicht der Tschechischen Republik handelt es sich um die größte Investition in die Forschungsinfrastruktur in der Geschichte des Landes.

Die Zusammenarbeit Österreichs mit ELI weist steigende Tendenz auf. Laut dem Generaldirektor von ELI ERIC, Allen Weeks, hat Österreich eine einzigartige Position für eine enge Zusammenarbeit mit ELI, und dies sowohl geographisch als auch aufgrund der langen Tradition wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Laserphysik. „Die Vertiefung unserer Zusammenarbeit mit österreichischen Forschern und Studenten ist ein wichtiger Schritt beim Aufbau einer Weltklasse-Community in Mitteleuropa“, so Weeks.

Professor Burgdörfer, der sich mit den theoretischen Grundlagen der Attosekunden- und Quantenphysik befasst, eröffnete seinen Vortrag mit einem historischen Rückblick auf die Zusammenarbeit mit seinen Physikerkollegen, insbesondere mit dem ungarisch-österreichischen Physik-Nobelpreisträger Ferenc Krausz, der zusammen mit Kollegen extrem kurze Lichtpulse erzeugt hat, die das Studium der Dynamik von Elektronen in der Materie ermöglichen. Krausz war Schüler des Physikers Arnold Schmidt und führte seine bahnbrechenden experimentellen Arbeiten als Mitglied der Schmidt-Gruppe an der TU Wien durch. In diesem Zusammenhang erinnerte Burgdörfer daran, dass ein großer Teil der Forschung im Bereich der Attosekundenphysik, deren Erkenntnisse auch von den Einrichtungen des ELI genutzt werden, aus Österreich stammt. Als frühes und bedeutendes Beispiel für die gemeinsamen europäischen Anstrengungen im Bereich der experimentellen Physik erwähnte Burgdörfer das Forschungszentrum CERN in Genf. Das Zentrum wurde 1954 gegründet, Österreich ist seit 1959 Mitglied. In Anknüpfung daran beendete Professor Burgdörfer seinen Vortrag mit dem Appell, dass der Beitritt Österreichs zu ELI ein wünschenswerter und natürlicher Schritt wäre.

Während des Partnertages, den ELI in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien organisiert hat, wurden die wissenschaftlichen Kooperationsmöglichkeiten mit ELI, die Forschungschancen für österreichische Anwender sowie der Mehrwert einer formellen Mitgliedschaft vorgestellt. Die Präsentationen österreichischer Institutionen und des Industriesektors, darunter die Johannes Kepler Universität Linz, die Technische Universität Graz, Photonics Austria und MedAustron, bestätigten das intensive Interesse an einer Zusammenarbeit mit ELI in der akademischen und angewandten Forschung, das eine solide Grundlage für die Umsetzung weiterer Projekte im Bereich der Lasertechnologien in Mitteleuropa bildet.

 

Wirtschafts- und Handelsabteilung der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien

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