
Am 3.4. fand in Wien das CZ-AT Business Forum unter Teilnahme der Staatspräsidenten der Tschechischen Republik und Österreich statt
05.04.2019 / 18:17 | Aktualizováno: 08.04.2019 / 13:00
Im Rahmen des offiziellen Besuchs des Präsidenten der Tschechischen Republik Miloš Zeman in Österreich fand am 3. April 2019 in Wien das Tschechisch-Österreichische Business Forum statt. Neben Präsident Zeman nahmen an der auf der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) abgehaltenen Veranstaltung auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, die Ministerin für Industrie und Handel der Tschechischen Republik Marta Nováková, der Verkehrsminister der Tschechischen Republik Dan Ťok und eine Delegation von 27 tschechischen Firmen teil, die vom Präsidenten der Tschechischen Handelskammer Vladimír Dlouhý angeführt wurde. Das Forum wurde von der WKO in Zusammenarbeit mit der Handelskammer der Tschechischen Republik sowie der Tschechischen Botschaft in Österreich organisiert, wobei die Themen Digitalisierung, Industrie 4.0. und Infrastruktur im Mittelpunkt standen. Nach dem offiziellen Teil hatten die tschechischen Firmen Gelegenheit, sich mit ihren österreichischen Partnern auszutauschen.
In seinen einführenden Worten hob der Gastgeber der Veranstaltung, WKO-Präsident Harald Mahrer die Bedeutung der tschechisch-österreichischen Beziehungen hervor, welche er als ausgezeichnet lobte. Der bilaterale Handelsumsatz übertraf im vergangenen Jahr den Wert von 12 Mrd. EUR. „Die Tschechische Republik ist der global gesehen sechstwichtigste Handelspartner Österreichs und überhaupt der wichtigste in der Region Mittel- und Osteuropa.“ Zugleich betonte er die wachsende Rolle von Innovation und Technologie sowie die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit tschechischer und österreichischer Firmen wie auch Forschungsinstitutionen in diesen Bereichen. Handelskammerpräsident Dlouhý erinnerte an den maßgeblichen Anteil der Industrie am BIP beider Länder (Anm.: Tschechien und Österreich sind die am stärksten industrialisierten Länder innerhalb der EU) und sprach sich für eine Aufwertung der tschechischen Industrie mittels Einführung von neuen Technologien aus. Mit Wirtschaftskammerpräsident Mahrer war Dlouhý hinsichtlich des Bedarfs an einer beschleunigten Digitalisierung und zielgerichteteren Unterstützung von Unternehmen von staatlicher Seite im Bereich technische Bildung, Ausbau der Infrastruktur und Bürokratieabbau einer Meinung.
Bundespräsident Van der Bellen erinnerte an das bilaterale, im Juni 2017 veranstaltete Forum, das im Zuge seines damaligen offiziellen Besuchs in Prag statfand. Er verlieh seiner Zufriedenheit über das Rekordniveau des tschechisch-österreichischen Außenhandels und die Erhöhung des Umfangs der tschechischen Direktinvestionen (FDI) in Österreich Ausdruck. Präsident Zeman stellte mit Genugtuung fest, dass sich die Zahl der tschechischen Firmen in Österreich seit seinem letzten Besuch 2013 von circa 130 auf 200 erhöht hat. Er forderte die Anwesenden dazu auf, sich nicht davor zu scheuen, auf langfristige Visionen zu setzen. Als Beispiel eines solchen Projekts, welches Unterstützung verdient hätte, nannte er den Donau-Elbe-Kanal, mit dessen Bau bereits im 14. Jahrhundert unter Kaiser Karl IV begonnen wurde. Präsident Zeman rief sowohl den Bundespräsidenten Van der Bellen als auch Harald Mahrer und die gesamte WKO dazu auf, das Projekt zu unterstützen.
Bei der anschließenden Panel-Diskussion, die den Themen Digitalisierung, Innovation und Infrastruktur gewidmet war, traten die Ministerin für Industrie und Handel Marta Nováková, der Verkehrsminister Dan Ťok und die Vertreter ihrer Partnerressorts auf österreichischer Seite V. Seiser (BMDW) und B. Steiner (BMVIT) auf. Beide Seiten stellten die Aktivitäten ihrer Ministerien und Regierungen zur Förderung von Digitalisierung und Innovation vor. Ministerin Nováková präsentierte Details der neuen, von der Regierung im Februar d.J. verabschiedeten Innovationsstrategie der Tschechischen Republik, deren Ziel es ist, das Land bis 2030 unter die Innovation Leader in Europa einzureihen. Minister Ťok stellte Aktivitäten im Bereich Elektromobilität und autonomes Fahren sowie Pläne zum Ausbau der Hochgeschwindigkeits-Bahnverbindungen zwischen Deutschland, Tschechien, Österreich und Ungarn vor.
Ziel des Forums war die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen tschechischen und österreichischen Firmen. Nach Abschluss des Konferenzteils fand daher eine gesellschaftliche Veranstaltung mit Firmen-Networking statt. Die tschechische Unternehmerdelegation setzte sich aus Vertretern von KMUs wie auch großer Firmen zusammen, die in Bauwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie, Maschinenbau, Bankwesen sowie Unterhaltungsindustrie tätig sind. Die Handels- und Wirtschaftsabteilung der Botschaft bot diesen Firmen die benötigte Hilfestellung und lud in ausgewählten Fällen deren potentielle Handelspartner zum Forum.
Untenstehend finden Sie einen Katalog der tschechischen teilnehmenden Unternehmen samt Firmenprofilen und Kontaktdaten.
Ing. Martina Tauberová, Handels- und Wirtschaftsabteilung der Botschaft der Tschechischen Republik in Österreich