Land und Leute
DIE TSCHECHISCHE REPUBLIK
Amtssprache: Tschechisch
Hauptstadt: Prag
Politisches System: Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: Präsident Petr Pavel
Regierungschef: Ministerpräsident Petr Fiala
Fläche: 78.886 km 2
Einwohnerzahl: 10,9 Millionen (Stand: 2023)
Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km 2
Nationalhymne: "Kde domov můj" (Wo ist mein Vaterland)
Währung: Tschechische Krone (CZK) - Koruna česká (Kč)
Gründung: 1. Januar 1993
Nationalfeiertag: 28. Oktober (Tag der tschechoslowakischen Staatlichkeit)
LAND UND LEUTE
Die Tschechische Republik liegt geographisch gesehen in der Mitte Europas und umfasst ein Gebiet von 78 866 km2. Sie ist ein Binnenstaat, der 326 km von der Ostsee und 322 km vom Adriatischen Meer entfernt liegt. Die Tschechische Republik grenzt an Deutschland (gemeinsame Grenze von 810 km), Polen (762 km), Österreich (466 km) und die Slowakei (265 km). Die Staatsgrenze umfasst eine Gesamtlänge von 2 303 km. Die höchste Erhebung des Landes ist mit 1 602 m die Sněžka (Schneekoppe), der niedrigste Punkt liegt in der Nähe von Hřensko, wo die Elbe das Gebiet der Tschechischen Republik verlässt (117 m ü.d.M.). Tschechien ist an seinen Rändern von Gebirgszügen umgeben. An der Südwestgrenze Tschechiens liegt der Böhmerwald (Šumava, 1 000 bis 1 400 m), im Nordwesten das Erzgebirge (Krušné hory) und im Norden das Riesengebirge (Krkonoše) und das Altvatergebirge (Hrubý Jeseník).
KLIMA
Die Tschechische Republik liegt in der gemäßigten Klimazone Europas, was angenehm milde Sommer und im Winter mäßige Niederschlagsmengen mit sich bringt. In den niedrig gelegen Regionen beträgt die Durchschnittstemperatur im Juli etwa 20°C, in den höheren Lagen etwa 11°C. Im Jänner liegt der Durchschnitt in den niederen Regionen bei -1°C bis -2°C, in den höheren bei -5°C bis -7°C.
BEVÖLKERUNG
Im Jahr 2018 hatte die Tschechische Republik 10,6 Millionen Einwohner, davon rund 5,2 Millionen Männer und 5,4 Millionen Frauen. Rund drei Viertel der Bevölkerung leben in Städten. Die Einwohnerdichte beträgt 134 Einwohner pro km 2, das gesamte Bevölkerungswachstum rund 2,5 Personen pro 1000 Einwohner.
Bis 1994 war einer der wesentlichen Charakterzüge der Tschechischen Republik ihr stabiles Bevölkerungswachstum, ausgenommen die Zeit während der beiden Weltkriege. Seit 1994 jedoch nimmt die Bevölkerungszahl ab.
Nach dem 2. Weltkrieg fiel die Geburtenrate von über 200.000 pro Jahr auf weniger als 150.000 im Jahre 1970. 1974 stieg die Zahl auf 195.000, im Jahre 1996 fiel sie aber allmählich und sank auf 90.000. Im Jahr 2016 kamen 10,7 Neugeborene auf 1.000 Einwohner.
Sterblichkeitsrate
Die Zahl der Todesfälle je 1000 Einwohner nahm seit dem 2. Weltkrieg bis 1983 allmählich zu (13%). Seitdem nimmt die Sterblichkeit ab und betrug im Jahre 2016 nur noch 10,6%, was westeuropäischen Zahlen entspricht.
Ethnische Zugehörigkeit (Stand: 2018)
Die Mehrzahl der Einwohner der Tschechischen Republik ist tschechischer Nationalität. In einzelnen Gebieten ist die Situation anders, je nachdem, ob diese Regionen zu Böhmen oder Mähren gezählt werden. Die einzige Region, in der Menschen die mährische Nationalität proklamieren, ist in den südlichen Gebieten Mährens.
Tschechen | 6 848 945 |
Mährer | 627 613 |
Slowaken | 167 529 |
Ukrainer | 53 253 |
Polen | 42 302 |
Vietnamesen | 29 660 |
Deutsche | 25 221 |
Roma | 12 852 |
andere bzw. ohne Angabe | 2 629 000 |
Ergebnisse der Volkszählung 2011
Die Langzeitentwicklung der ethnischen Struktur zeigt, dass zwischen den Jahren 1950 und 1991 keine signifikanten Veränderungen stattgefunden haben, abgesehen von einer relativ hohen Zuwanderung von Roma aus der Slowakei. Bei der Volkszählung im Jahre 2011 bezeichneten sich lediglich 13 150 Menschen selbst als Roma, obwohl Schätzungen von rund 200.000 Roma in der Tschechischen Republik ausgehen, das sind fast 2% der Bevölkerung. Viele bezeichneten sich selbst als Tschechen, doch die meisten als Slowaken.
Religionszugehörigkeit
Die Ergebnisse der Volkszählung im Jahr 2011 zeigen, dass sich ein Drittel der Bevölkerung als Agnostiker oder Atheisten bezeichnen. 21 % der Bevölkerung bezeichnen sich selbst als religiös. 45 % haben die Frage nicht beantwortet.
Römisch-katholisch | 1 082 463 |
Böhmische Brüder (Protestanten) | 51 858 |
Tschechische Hussiten | 39 229 |
Andere Religionszugehörigkeit | 995 402 |
ohne Bekenntnis /Atheisten | 3 604 095 |
ohne Angaben | 4 662 455 |
Ausbildung
Die Rate der Abschlüsse an der Grundschule (vergleichbar mit dem Hauptschulabschluss in Deutschland), an weiterführenden Schulen sowie an der Universität ist im Vergleich zum Weltstandard sehr hoch. In der Tschechischen Republik besteht bis zum 15. Lebensjahr Schulpflicht.Bei der Volkszählung im Jahr 2001 verfügten 23% der über 15-Jährigen nur über eine Grundschulausbildung (also Volks- und Hauptschulabschluss) und 38% über eine weiterführende Berufsausbildung, 28% hatten ein Gymnasium bzw. eine mehrjährige Mittelschule mit Berufsschwerpunkten (vergleichbar mit den BHS in Österreich) besucht und 8,9% hatten eine mindestens vierjährige Universitätsausbildung beendet. Nach der Volkszählung im Jahr 2001 waren 1,8% der über 15-jährigen Bevölkerung ohne Schulbildung bzw. machten keine Angaben hierzu.
Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 zeigten sich folgende interessante Trends: Die Anzahl der Hochschulabsolventen stieg in der Tschechischen Republik stark an. Während sie vor 10 Jahren 762 459 betrug, gaben bei der letzten Volkszählung 1 117 830 Menschen an, ein Hochschuldiplom zu besitzen, was ein Wachstum von 46,6 % bedeutet. Ein zweites Extrem stellt die Tatsache dar, dass mit den Hochschulabsolventen auch die Zahl jener ohne jegliche Ausbildung stieg. Vor zehn Jahren betrug ihre Zahl 37 932, im Jahr 2011 schon 47 253, also um 24,6 % mehr.
Beschäftigung
In den Jahren der zentral gelenkten Planwirtschaft war der Ausbau der Industrie ein Schwerpunkt der staatlichen Wirtschaftspolitik, dies erfolgte auf Kosten des Dienstleistungssektors. Die wirtschaftliche Umgestaltung seit 1989 hat diesen Zustand verändert. Der Dienstleistungssektor wächst, während der industrielle Sektor schrumpft. Im Bereich der Landwirtschaft war bereits 1989 nur noch ein geringer Teil der Bevölkerung beschäftigt und ihre Anzahl sinkt weiter.
Beschäftigungsstruktur der Tschechischen Republik (in %):
1990 | 1997 | 2015 | |
Landwirtschaftssektor | 16,8 | 6 | 2,9 |
Industriesektor | 40,5 | 39,4 | 38,0 |
Dienstleistungssektor | 42,7 | 53 | 59,1 |
Anzahl der Beschäftigten
Aktuelle statistische Angaben zur Beschäftigung im letzten Quartal 2017 zeigen, dass 74,3 % der Bevölkerung über 15 und unter 64 Jahren arbeiten. Die Arbeitslosigkeitsquote betrug 2,4 %.
1989 | 5 408 000 |
1991 | 5 059 000 |
1992 | 4 927 000 |
1995 | 4 962 600 |
1996 | 4 972 000 |
1999 | 4 764 100 |
2002 | 4 764 900 |
2005 | 4 764 000 |
2008 | 5 002 500 |
2011 | 4 904 700 |
2017 | 5 262 000 |
Weitere statistische Angaben finden Sie auf der Homepage des Tschechischen Statistischen Amtes