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Photo: GK Mnichov
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Der erste tschechisch-bayerische Grenzlandkongress in Cham

Am 8. Juli 2024 fand im bayerischen Cham der erste tschechisch-bayerische Grenzlandkongress statt, an dem der Ministerpräsident der Tschechischen Republik, Petr Fiala, und der Ministerpräsident des Freistaats Bayern, Markus Söder, teilnahmen. Während des Kongresses diskutierten die Ministerpräsidenten die Modernisierung der Eisenbahnverbindung zwischen den beiden Ländern, wirtschaftliche Zusammenarbeit, grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung sowie den Sprachunterricht und Bildung. Während des Kongresses wurden auch drei Vereinbarungen unterzeichnet: über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren, die Ausweitung der tschechischen Záchranka-App auf Bayern und eine gemeinsame tschechisch-bayerische Strategie zur Förderung des Tourismus. 

Nach den bilateralen Gesprächen trafen die Ministerpräsidenten mit den Mitgliedern des Rates für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Leitern der Regionen Karlsbad (Gouverneur Petr Kulhánek), Pilsen (stellvertretender Gouverneur Libor Picka) und Südböhmen (stellvertretender Gouverneur Pavel Hroch) zusammen. 

In seiner Rede betonte der tschechische Premierminister, dass es ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit in strategischen Wirtschaftsbereichen gibt. "Zum Beispiel auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, der Halbleiter, der Nanotechnologien oder der alternativen Energiequellen. Dies sind Bereiche, in denen sowohl Tschechien als auch Bayern von ihren umfangreichen Innovationsökosystemen profitieren. Die Automobilindustrie beispielsweise, die auf beiden Seiten der Grenze stark ist, spielt eine Schlüsselrolle.“

Ein weiteres vorrangiges Thema war die Modernisierung der Bahnverbindungen zwischen Prag und München. Ministerpräsident Fiala erklärte, dass auf tschechischer Seite im Jahr 2025 mit einer umfassenden Modernisierung des Abschnitts Plzeň - Domažlice begonnen werde. Bis 2030 soll die Strecke elektrifiziert und die Höchstgeschwindigkeit der Züge auf 200 km/h erhöht werden. Der bayerische Ministerpräsident M. Söder betonte die Bedeutung des gegenseitigen Sprachenlernens und kündigte seine Absicht an, drei tschechisch-deutsche zweisprachige Schulen im bayerischen Grenzgebiet zu errichten. 

Der tschechisch-bayerische Grenzlandkongress war das bisher größte Treffen in diesem Format, an dem beide Ministerpräsidenten, die Gouverneure der tschechischen Grenzregionen, die bayerischen Regierungspräsidenten, Landräte, Abgeordnete, Senatoren, Bürgermeister und viele andere Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit teilnahmen. 

Der Rat für grenzüberschreitende Zusammenarbeit wurde von Bayern im vergangenen Jahr eingerichtet, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verbessern und alle bayerischen regionalen und kommunalen Partner für Verhandlungen mit den tschechischen Nachbarregionen und -gemeinden zu koordinieren.