
Neustart der Messen nach einjähriger Pause
31.08.2021 / 17:43 | Aktualizováno: 31.08.2021 / 18:04
Die zunehmende Immunität der Menschen dank Impfungen ist ein gutes Signal für den Neustart der Messe- und Kongressbranche, deren Aktivitäten ja im März 2020 durch die Verhängung des Ausnahmezustands ausgesetzt wurden. Nach dieser Zwangspause bereitet nun aber die Messe Brünn (BVV) ihr Herbstprogramm vor. „Messen sind Teil des Geschäftslebens. Wenn wir funktionieren wollen, müssen wir lernen, mit Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus zu leben. Wir bereiten die Herbstveranstaltungen in gewohnter Weise vor, wenn auch mit einigen Vorkehrungen", sagte Jiří Kuliš, CEO der Messe Brünn, zur Wiederaufnahme der Messeaktivitäten.
Teilnahme an der Messe nur bei Einhaltung der 3-G-Regel
"Veranstaltungen wie Messen, Kongresse oder Firmenevents müssen im Voraus geplant werden. Planungssicherheit ist erforderlich. Dies zeigt sich an der zunehmenden kollektiven Immunität, die bei geimpften Menschen und bei Menschen, die infolge einer Krankheit Antikörper haben, nachgewiesen werden kann. In der Tschechischen Republik werden dies sicherlich mehr als sechzig Prozent der Bevölkerung sein. Wir befinden uns also in einer völlig anderen Situation als noch vor einem Jahr", kommentierte Kuliš die aktuelle Lage. Aus diesem Grund macht er sich keine Sorgen über weitere Schließungen oder die Unmöglichkeit, Veranstaltungen vor dem festgelegten Datum durchzuführen.
Die Grundregel besteht darin, die Immunität der Teilnehmer nach der 3-G-Regel (geimpft, getestet, genesen) nachzuweisen. Diese Regel wird in ganz Europa beim Besuch von Restaurants oder kollektiven Veranstaltungen, einschließlich Messen, angewendet. In einigen Ländern wird dieses System auch zur Voraussetzung für den Zutritt zu Einkaufszentren. Besucher und Aussteller müssen ihren Immunitäts- bzw. Gesundheitsstatus nachweisen, beispielsweise mit der Tečka-App oder einem aktuellen Test. Das Gleiche gilt für das Betriebspersonal.
Die Messe Brünn weist eine hohe Impfquote der Arbeitnehmer von über 80% auf. Arbeitnehmer, die nicht geimpft sind, müssen sich regelmäßig testen lassen. Über die Bedingungen für Veranstaltungen berät sich die Leitung der Messe Brünn mit der regionalen Hygienestation der Südmährischen Region.
Weitere von der Messe Brünn eingeleitete Sicherheitsmaßnahmen sind der Atemschutz gemäß den geltenden Vorschriften oder die Einhaltung von Abständen. Die Gänge in den Pavillons und den Verteilungsbereichen werden verbreitert.
Die Besucher können Desinfektionsständer benutzen, die in den Pavillons aufgestellt werden. Die Konferenzräume werden vor und nach der Veranstaltung desinfiziert. "Den Besuchern wird empfohlen, ihre Eintrittskarten möglichst online zu kaufen, damit sich an den Eingängen keine Warteschlangen bilden", ergänzt Jaroslav Bílek, Sprecher der Messe Brünn.
Laut Kuliš können sich die festgelegten Beschränkungen bis zu einem gewissen Grad auf die Teilnahme von Ausstellern und Besuchern auswirken. "Es gibt Unternehmen, die sich eine Messe ohne Einschränkungen wünschen, und Aussteller, die sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter machen. Die Regeln, die für eine relativ sichere Veranstaltung festgelegt werden, sollen einen Kompromiss zwischen beiden Meinungen darstellen. Wir wollen jedoch keine Einschränkungen haben, die dem eigentlichen Wesen der Messe, nämlich der Begegnung mit Menschen, zuwiderlaufen", teilte Kuliš mit.
Neustart im Herbst
Die diesjährige Umfrage unter Besuchern und Ausstellern hat bestätigt, dass 80% der Besucher Live-Präsentationen und persönliche Treffen auf der Messe als wichtig und nicht durch Online-Formate ersetzbar erachten. "Wenn Unternehmen an der diesjährigen Messe nicht teilnehmen wollen, dann nicht, weil sie eine Messe ablehnen, sondern in der Tat aus Covid-Gründen. Es liegt ein Mangel an Vertrauen in die weitere Entwicklung der Epidemie vor und man macht sich um die Gesundheit Sorgen", betonte Kuliš. So gibt es beispielweise in deutschen Unternehmen oft ein internes Verbot der Teilnahme an Kongressen, Messen oder Firmenveranstaltungen bis zum Jahresende.
Das zweite Halbjahr wird mit den Fachmessen für Mode STYL und KABO eröffnet. Im September folgt die Messe ANIMAL TECH zusammen mit der Nationalen Ausstellung für Tierzucht und die Welthundeausstellung. Im Oktober finden die internationalen Fachmessen für Sicherheitstechnik IDET, PYROS und ISET statt, die sich des großen Interesses der Aussteller erfreuen. Die Vorbereitungen für die diesjährige Internationale Maschinenbaumesse, die auf Anfang November verschoben wurde, sind in vollem Gange. In Vorbereitung ist die Hochschulmesse GAUDEAMUS, die Verkaufsausstellung Caravaning Brno und Gastveranstaltungen.
„Auch wenn die Messen unter bestimmten Bedingungen stattfinden können, lässt sich nicht leugnen, dass der grenzüberschreitende Reiseverkehr und die Anerkennung von Impfungen zwischen den Ländern nicht geklärt sind. Auch die Flugverbindungen mit Asien und in den USA sind eingeschränkt, die Ausreise aus einigen Ländern ist praktisch unmöglich oder die Rückkehr wird durch Quarantäne erschwert. All dies wirkt sich auf die Beteiligung ausländischer Aussteller aus Ländern wie China, Russland und Indien aus, die sich sonst in großem Umfang an der Maschinenbaumesse beteiligen", so Kuliš abschließend. Im Gegensatz dazu bereiten Japan oder Taiwan die Teilnahme von Unternehmen über europäische Vertretungen mit staatlicher Unterstützung vor. Für geografisch weit entfernte potenzielle Aussteller bietet die Messe Brünn die Möglichkeit von Hybridausstellungen mit Hilfe von Online-Verbindungen.