
Die Ausstellung „Marie von Ebner Eschenbach - Tagebuch einer modernen Europäerin“
17.03.2017 / 13:26 | Aktualizováno: 17.01.2022 / 14:55
Am 16. März 2017 fand in der Botschaft der Tschechischen Republik in Österreich die Vernissage der Ausstellung „Marie von Ebner Eschenbach - Tagebuch einer modernen Europäerin“ statt. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Nationalinstitut für Denkmalpflege und dem Mährischen Landesmuseum in Brünn organisiert wurde, wurde zum ersten Mal, mit großem Erfolg und vielen Besuchern, im November letzten Jahres im Strahov Kloster in Prag gezeigt.
Der Botschafter der Tschechischen Republik in Österreich Jan Sechter eröffnete die Ausstellung und begrüßte die anwesenden Gäste. Im Anschluss an die Ausstellung und die Aktivitäten des Mährischen Landesmuseums sprach Hannes Brauner, der offizielle Vertreter des Mährischen Landesmuseums in Österreich. Das Leben und Werk von Marie von Ebner-Eschenbach wurde dann von der Kuratorin der Ausstellung Eleonora Jeřábková, vom Mährischen Landesmuseum in Brünn, vorgestellt. Danach hatten die Gäste der Vernissage die Chance zwei kurze Geschichten im deutschen Original und mit tschechischer Übersetzung zu hören, dargeboten von Frau Jeřábková und ihrer Kollegin Hana Kraflová. Die angenehme Atmosphäre des Abends wurde ergänzt durch eine Musikaufführung von Stücken, komponiert vom Ehemann der Schriftstellerin Moritz von Ebner-Eschenbach.
Die Ausstellung befasst sich hauptsächlich mit dem Tagebuch der Schriftstellerin, das ein interessantes Dokument seiner Zeit, ein Spiegelbild der Gesellschaft und ein treffender Kommentar der Verfasserin ist. Von ihrem literarischen Vermächtnis werden besonders ihre bis heute aktuellen Aphorismen geschätzt, mit denen die Besucher der Ausstellung auf unkonventionelle Weise bekanntgemacht werden.
Marie von Ebner-Eschenbach, geborene Gräfin Dubský (1830–1916), stammte aus dem mährischen Zdislavice (Zdisslawitz) bei Kroměříž (Kremsier) und gilt als eine der bedeutendsten deutsch schreibenden Autoren und Autorinnen des 19. Jahrhunderts. Sie schrieb Theaterstücke, Geschichten und Romane. Eschenbach sah die Welt mit den Augen einer Dichterin, Träumerin, Realistin, und war zugleich eine grausame und gütige Beobachterin. Sie konnte sich in ihre Figuren einfühlen, ganz gleich ob es die Charaktere der besseren Wiener Kreise waren oder jener einer einfachen Frau. 1901 erhielt sie das Ehrendoktorat der Universität Wien und 10 Jahre später wurde sie für den Nobelpreis für Literatur nominiert.
Die Ausstellung kann im Gebäude der Tschechischen Botschaft in Österreich bis 28. April 2017 besucht werden.