Projev Reinharda Heydricha o plánech na likvidaci českého národa v němčině
04.06.2004 / 10:52 | Aktualizováno:
The Seat of the Reich Protector (i.e. Nazi Governor and Hitler´s
Representative in Czech Lands), Czernin Palace, Prague, October 2,
1941
(legalized transciption of the original text incl. original
errors)
Parteigenossen, meine Herren!
Auf Befehl des Führers habe ich vor drei Tagen in Vertretung die Führung der Geschäfte des Reichsproteklors übernommen, an Slelle des erkrankten Reichsprotektors Reichsminister von Neurath.Ich freue mich, dass ich heute nach drei Tagen schon die Gelegenheit habe, Sie, die Mitarbeiter des Reichsprotektoratsstabes, den beamtlichen Sektor, aber auch vor allem die Hoheitsträger der Partei in diesem Raum des Kampfes und - abgesehen selbstverständlich von meinen engeren Mitarbeitern aus meiner Stellung als Chef der Sicherheitspolizei und des SD heraus - auch Sie, die Herren Oberlandräte, die draussen die Träger der Verwaltung und - wie ich hoffe - kämpfenden Aufgaben im Verwaltungsbereich sind, kennen zu lernen.
Die Weisung des Führers, die ich für diese Aufgabe erhalten habe, - die ich zeitlich als begrenzt ansehe - lautet: dass ich mit aller Härte in diesem Raum eindeutig sicherzustellen habe, dass die Bevelkerung, soweit sie tschechisch ist, einsieht, dass an den Realitäten der Zugehörigkeit zum Reich und des Gehorsams gegenüber dem Reich nicht vorüberzugehen ist; für die Deutschen, dass sie wissen, dass dieser Teil des Reiches eben ein Teil des Reiches ist und dass auf der einen Seite der Deutsche hier den Schutz geniesst und die führende Rolle spielt und zu spielen hat, aber auch, dass der Deutsche entsprechend diesem Recht die Pflicht hat, sich als Deutscher zu benehmen und zu führen.
In der polilischen Linie bedeutet das, was mir der Führer gesagt hat, die Anerkennung dessen, was bisher politisch vom Staalssekretär Frank hier an Richtung gegeben wurde. Das bedeutet gleichzeitig die selbstverständliche, menschliche, dienstliche und freundschaftliche Voraussetzung für das Zusammenwirken zwischen dem Kameraden Frank und mir.
Kurz ein Wort vorher. Meine Herren! In mir sehen Sie im allgemeinen den Chef der Sicherheitspolizei und des SD. Sie sehen im allgemeinen darin - jedenfalls habe ich mich daran gewöhnt, dass es in der Verwaltung so ist - den Mann der Exekutive, der alles nach Möglichkeit nur exekutiv zu lösen beabsichtigt. Diese Auffassung ist irrig und falsch und ich möchte auch hier - wie oft wo anders - zunächst, bevor ich Ihnen über die Probleme des Raumes etwas sage, einmal eindeutig Klarheit geben über die Auffassungen, mit denen ich als Chef der Sicherheitspolizei, mit denen ich als SS-Mann und Mitarbeiter des Reichsführers-SS, mit denen ich als Nationalsozialist an meine Aufgaben gehe.
Die SS tund der SD und die Sicherheilspolizei sind ein Teil dieser SS) ist der Stosstrupp der Partei in allen Dingen der Sicherung innerpolitischer Art des Raumes und der Sicherung der nationalsozialistischen Idee. Stosstrupp bedeutet, dass er - immer ein Stück voraus dem Gros ist, - dass er besonders gut bewaffnet und einsatzbereit ist und zu kämpfen versteht. Stosstrupp besagt aber auch, dass er nichts tut, was nicht nach dem Willen und den Planungen der Gesamlführung geht. Voraussetzung für die Aufgabe der Sicherung der Idee ist aber ein tiefes Hineinfühlen, Hineindenken in die Probleme und ein Handeln aus der Kenntnis der Probleme heraus, nicht nur ein oberflächliches Sehen, sondern ein gründliches Erfassen der Dinge, und kann daher nicht nur ein exekulives äusseres Sehen und Erfüllen der Dinge und Erfüllen von Befehlen sein. So handeln wir als ausführende Organe im Bewusstsein der Sendung des Führers und des Reiches, jene Sendung, die auf dem Wege über das grossdeutsche zum grossgermanischen Reich geht. Und wenn der Führer mir beim Weggehen sagte: Bedenken Sie, dass immer da, wo ich die Einheit des Reiches gefährdet sehe, ich mir einen SS-Führer nehme und ihn vom Reich aus hinschicke, um die Einheit des Reiches zu wahren, - so mögen Sie von diesen Worten des Führers dnnn die Gesamtaufgabe der SS und damit meine spezielle Aufgabe ableiten.
Im voraus gesagt: Ich habe nicht die Absicht, mich hier nun auf meinen Posten an einer Aufgabe festzuklammern, weil sie schön und mit repräsentativen Dingen verknüpft ist, sondern ich sehe meine Aufgabe hier, an als eine Kampfaufgabe, die ich in Vertretung eines Anderen zu erfüllen habe, um, wenn ich sie erfüllt habe, dem Führer melden zu können: "Mein Führer, ich habe sie erfüllt. Ich darf mich nun wieder meiner Hauptaufgabe widmen." Die Zeiten sind mir noch unbekannt; ob das Wochen oder Monate sind, hängt von der Lösung, von den Problemen der Aufgabe, hängt vom Befehl des Führers ab.
Ich sprach von den Aufgaben der SS als Ganzes. Ich möchte sie zusammenfassen in der Devise: "Feind allcn Feinden und Hüter alles Deutschen", und das mag insbesondere für diesen Raum gelten. Feind allen Feinden - beinhaltet die Grundlinie unserer polizeilichen und Sicherungsaufgaben, nicht nur im engeren, auch im weiten Sinne; denn darin sehe ich nicht nur die Aufgabe des Verhaftens und des Aburteilungzuführens, des Überwachens, sondern darin sehe ich das systematische Abtasten der Lebensgebiete nach Feindeinflüssen, aber auch nach eigenen Fehlern.
Die zweite Seite dieser Aufgabe - Hüter alles Deutschen - ist begründet in der Auftraggebung, mit welcher der Führer den Reichsführer-SS zum Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums gemacht hat. Wenn ich nun hier diese Aufgabe im Protektorat übernommen habe, so sind diese beiden Pfeiler letzten Endes auch die Fundamente meiner Aufgabenerfüllung, die Abwehr und die Niederhaltung alles Feindlichen und die Sicherung, aber auch die Planung für die Zukunft aller Dinge, die dem deutschen Volkstum gut und für die Zukunft notwendig sind.
Lassen Sie mich etwas ausholen, um die Gesamtprobleme auch dieses Raumes eben in die Gesamtheit zu stellen um nicht nur mit den Scheuklappen der Protektoratsgrenzen zu sehen.
Die Voraussetzung für den Krieg, für die Erfüllung dieses Krieges, für die Besetzung der notwendigen Räume und für die Formung und Gestaltung des grossdeulschen und grossgermanischen Reiches war die innerpolitische Sicherung des Altreiches. Darüber hinaus war es unsere Aufgabe, nach den persönlichen Weisungen und Richtlinien des Führers in dem damaligen Ausland jene Dinge forschungsmässig und erkundungsmässig zu planen, die dann im Laufe der Dinge die Voraussetzung geben konnten für viele politische, aber auch militärische Erfolge und Ereignisse. Dazu kam dann im Verfolg der politischen Entwicklung im europäischen Raum die Notwendigkeit und die Aufgabe der Rückführung der Deutschen, und zwar der Volksdeutschen aus jenen Räumen, die heute im Osten von unseren Truppen besetzt sind, jener Volksdeutschen, die bestimmt dasselbe erlitten hätten, was heute die Volksdeutschen an der Wolga erleiden, wenn nicht der Führer unerhört drängend jetzt die Überführung dieser 1/2 Million Volksdeutscher befohlen und erwirkt hätte. Und nun zum Kriege selbst.
Wir müssen uns darüber im klaren sein, dass alle Dinge der letzten Jahre in einem unerhört organischen Zusammenhang stehen, alle militärischen und politischen Dinge, und dass die Voraussetzung und die Konsequenz dieses Krieges das ganz klare harte Durchziehen bis zum Letzten [3] ist, um dies Reich zu erhalten und zu formen und zur Grösse zu bringen. Denn alle politischen Zwischenspiele, ob diplomalischer, aussenpolilischer oder anderer Natur, waren nur ein Beiwerk der grossen klaren Dinge, nämlich jener Dinge, dass die Feinde des Reiches - geführt von Juden und Freimaurern - letzten Endes sich das Ziel gesetzt hatten, dieses aufstrebende Deutschland in seiner inneren Ideenführung des Nationalsozialismus zu vernichten, dieses Deutschland als Gefahr für die Weltpläne des Judentums dieser Welt hinzustellen, und dass daher alles getan werden müsse, um dics Deutschland klein und kaputt zu machen. Aus dieser Erkenntnis heraus, dass in der Geschichte des Deutschen Reichcs immer dann, wenn der Jude glaubt, uns am Boden zu haben, irgendwo aus diesem deutschen Raum, dieser deutschen Menschen einer aufsland, der mit einer unerhörten Ideen- und Persönlichkeitskraft diese Deutschen packte, zu einer Einheit verschmolz und sie dann letzten Endes zur Grösse und zur (berwindung der Gefahren führte. Der Jude wusste, dass nur dann diese deutsche Entwicklung gestört und gehindert werden konnte, wenn aus dem deutschen Raum selbst der Dolchstoss kam.
Und nun haben wir unter der Führung des Führers unendlich viel Räume in Europa besetzt als militärische Voraussetzung für die weitere Führung und siegreiche Beendigung des Krieges. Wir wollen uns darüber im klaren sein, dass diese Besetzung dieser Räume jedenfalls in vielen Gebieten nicht eine vorübergehende, sondern eine endgültige sein wird, wobei es gleichgültig ist, wie die Form des Kontaktes dieser Räume zu uns werden wird. Das heisst aber, die Zukunft des Reiches hängt nach Beendigung dieses Krieges von der Fähigkeil des Reiches und von der Fäihigkeit der Menschcn dieses Reiches ab, diese Räume zu halten, zu beherrschen und gegebenenfalls mit dem Reich zu verschmelzen. sie hängt also ab von der Art, wie wir imstande sind, diese Menschen zu behandeln, zu führen und zu verschmelzen. Wir müssen hier eigentlich drei grosse Gruppen unterscheiden: Das eine sind die Räume mit germanischen Menschen, das sind jene Menschen, die unseres Blutes und daher an sich unseres Charakters sind. Es sind jene Menschen, die durch eine schlechte politische Führung und Einfluss des Judentums irgenwie verborgen sind, die erst langsam zurückgeführt werden müssen zu den Grundelementen des Gegenwartsdenkens. Es sind das die Räume: Norwegen, Holland, Flandern, sowie in späterer Zukunft Dänemark und Schweden. Es sind jene Räume, die germanisch besiedelt sind und die in irgendeiner Art, darüber müssen wir uns hier im klaren sein, ob im Staatenbund, Gau oder sonstwie zu uns gehören werden. Es ist klar, dass wir diesen Menschen gegenüber eine ganz andere Art der Behandlung finden und finden müssen als gegenüber den andersrassigen, slawischen und ähnlichen Völkern. Der Germane muss hart angepackt werden, gerecht, aber er muss menschlich in ähnlicher Form wie unser Volk geführt werden, wenn man ihn auf die Dauer im Reich halten und ihm verschmelzen will.
Das zweite sind die Osträume, die zum Teil slawisch besiedelt sind, in denen man wissen muss, das Güte nur als Schwäche ausgelegt wird, und in denen der Slawe selber gar nicbt will, dass er gleichberechligt behandelt wird, wo er gewöhnt ist, dass der Herr sich mit ihm nicht gemein macht. Das sind also die Röume, die wir nun im Osten zu führen und zu behalten haben, in denen eine deutsche Oberschicht nach der militärischen Entwicklung, bis weit nach Russland hinaus, bis weit an den Ural einmal in der ganz klaren Führungsform als Rohstoffbasis, als Arbeiter für grosse-, auch KulturAufgaben, als Heloten, wenn ich es ganz drastisch sagen will, für uns eingesetzt werden muss. Das sind die Räume, die man eigentlich behandelt wie die Eindeichung neuen Landes an der Küste, indem man ganz im Osten einen Wehrwall zieht von Wehrbauern, um dieses Land einmal abzuriegeln gegen die Sturmflut Asiens, und dass man es dann durch Querwälle unterteilt, um allmählich diesen Boden für uns zu gewinnen, indem man weiterhin am Rande des eigentlichen Deutschland, das von deutschem Blut besiedelt wird, immer langsam einen deutschen Wal1 vorlegt nach dem anderen, damit man nach dem Osten hinaus durch deutsche Menschen, die deutschen Blutes sind, die deutsche Besiedlung vortragen kann. Unter diesen Gesichtspunkt mögen Sie im Osten alle die Aufgaben sehen, die wir nun dort zu erfüllen haben. Der erste Wall, von diesem Protektoratsraum will ich nachher sprechen, wird im Osten durch die beiden Provinzen Danzig-Westpreussen und Warthegau gebildel, die, zusammen mit Ostpreussen und mit schlesischen Teilen, vor etwa einem Jahr noch eine Vollbesiedlung von fast 8 Millionen Polen hatten, das sind die Räume, die nun ganz systematisch deutsch besiedelt werden müssen, um Stück um Stück und Zug um Zug das polnische Element herauszustossen. Das sind die Räume, die einmal ganz deutsch besiedelt werden müssen. Dann immer weiter nach dem Osten, das Baltenland, das einmal ganz deutsch besiedelt sein muss, wobei man sich dberlegen muss, welche Blutsteile beim Letten, Esten und Litauer rückdeutschungs- und eindeutschungsfähig sind. - Die rassisch besten Elemente sind die Esten, - die schwedische Einflüsse haben - dann die Letten und am schlechtesten sind die Litauer.
Dann kommt der grosspolnische Raum, der das nächste Gebiet ist, das man ganz allmählich deutsch besiedeln muss, aus dem das polnische Element allmählich nach dem Osten verdrängt werden muss. dann kommt die Ukraine, die auch zunächst mit einer gewissen Mittellösung allmählich aus dem grossrussischen Raum unter Anwendung und Ausnutzung der gewissen noch im Unterbewusstsein schlummernden völkischen eigenen Gedanken als grosse Rohstoff- und Ernährungsbasis unter deutscher Führung weiter leben soll. Ohne dass man etwa diesem Volk dort eine kulturelle Festigung oder Stärkung geben kann, ohne dass man dort einen grosse Intelligenz aufbauen sollte, damit nicht etwa daraus eine Opposition in späteren Zeiten herangezogen wird, die dann in vielen Jahren unter einer schwachen Führung sich wieder lösen kann. Im grossen und ganzen gilt also hier in diesen Osträumen der alte Kolonisationsgedanke, der aber im Gegensatz zur früheren Kolonisation der Ordensritter und baltischen Barone den Gedanken hat, dass die Kolonisation von uns getragen wird, vom Blut, und dass der alte Gedanke im Osten, der Ordensgedanke der Ordensritter wach wird, als die Etappe für die Beherrschung des Raumes, den wir nicht voll besiedeln können. Und nun - wenn Sie diese gesamten Dinge sehen, wird Ihnen klar sein, dass man diesen böhmisch-mährischen Raum auf die Dauer nie in einer Gestalt lassen darf, die es überhaupt dem Tschechentum ermöglicht, zu sagen, dass es ihr Raum sei. Hier gibt es nur eins, dass man in Erkennung des Lebenswichtigen und Vordringlichen sich zunächst einmal erinnern wird, welche geschichtlichen Fundamente liegen in diesem Raum, und dass man sich schlüssig wird, was macht man hier einmal. Woraus ist dieser Raum gewachsen. Woher sind die Menschen, wohin gehören sie, usw.
Dazu möchte ich kurz einmal streifen, es wird für Sie hoffentlich nichst Neues sein, aber ich möchte es doch umreissen: Wir müssen uns klar sein, dass in der deutschen Geschichte Böhmen-Mähren ein Herzstück des Reiches war, ein Herzstück, das in positiven Zeiten stets ein Bollwerk des Deutschtums war, daß es in der Zeit der Kolonisation die Wacht nach dem Osten war, dass letzten Endes - das dokumentiert auch die Entwicklung auf kulturellem Gebiet - es immer und immer in guten Zeiten die Festung war und, wie Bismarck sagte, die "Zitadelle Europas".. Das wird auch begründet dadurch , dass die erste Reichsuniversität vor Krakau und vor Wien hier in Prag gegründet wurde. Wenn Sie nun die Dinge sich genauer betrachten, so wird Ihnen sehr eindrucksvoll klar, welch schicksalhafte Dynamik dieser Raum für Deutschland und deutsche Geschichte hat. In den Jahren deutscher Geschichte, die wir einmal übersehen wollen, kommen die Dolchstösse für den Niedergang des Reiches in den meisten Fällen aus diesem Raume heraus. Ob das nun ein Marbod aus Böhmen ist, der gegen Armin den Cherusker vorging, ob das die Slawenapostel Cyrill und Melhod waren, die unter religiös-kirchlichen Gedankengängen der Ostkirchen diesen Raum loslösen, auf kirchlichem Wege ihn an den bycantinischen (sic) Gedanken bringen wollten, ob das die äusserlichen Anfänge des 30-jährigen Krieges durch den Fenstersturz zu Prag sind, oder ob es in dieser Zeit der Versuch ist, durch illegale Widerstandsbewegungen das Reich zu gefährden und in seinem entscheidenden Schicksalskampf gegen den Bolschewismus nun hier dem Reich in den Rücken zu fallen.
Meine Herren! Das sind alles Dinge, die eine ganz klare logische Aneinanderreihung von gleichen Gedanken und Geschehnissen sind, das sind die gleichen Elemente des Dolchstosses, die aus diesem Raum heranskamen. Desgleichen aber umgekehrt ist immer da, wo die Reichsführung erkannte, dass dieser Raum entscheidend ist, Böhmen und Mähren gleichzeitig ein Teil, ein schicksalhafter, entscheidender Anteil an positiver Planung der Geschichte. Es sind die Namen, die in der Ostkolonisation eine Rolle spielen. Ob König Ottokar letzten Endes in der Ostkolonisation als Stosstrupp gegen Osten bis Königsberg vorging und diese Stadt gründete, ob es die Zeit Karls IV. ist oder ob es die Kämpfe Friedrichs des Grossen sind oder der Kampf von Königgrätz oder ob es heute dann die unendlich geschichtliche und schicksalhafte entscheidende Führungsgewalt Adolf Hitlers ist, der in zwei Etappen diesen Raum nun endgültig gewinnt:
Und nun zur augenblicklichen Situation. Ich sagte, wir erleben heute entscheidend die Entwicklung zum neuen Dolchstoss. Wir haben in den letzten Wochen durch Sabotage-, durch Terrorgruppen, durch Vernichtung der Ernte, durch Langsamarbeiten, durchgesteuert von der Londoner Propaganda, geduldet und gefördert von der Protektoratsregierung, organisiert in einer ganz klaren Grosslinien-Widerstandsorganisation, die Entwicklung, die - wenn auch nicht zu einem aktiven Aufruhr kommend, doch ganz systematisch vorbereitend alles tat, was zu dem Moment bereitstehen sollte, wenn nach dem Glauben der tschechischen und Londoner Regierung die Zeit kommt, diesen Raum in eine gefährliche Unruhe zu bringen zum Schaden des Reiches. Selbst wenn es nur das Eine ist, dass der Feind diese tschechische Bevölkerung so in Aufruhr bringt bezw. bringen will, dass wir einen empfindlichen Verlust an Arbeitsleistung in der Rüstung, eine empfindliche Unruhe haben, die letzten Endes Vorbild hätte sein können für die übrigen besetzten Gebiete. So ist der Zustand der letzten Wochen so gewesen, dass man nur sagen kann, die Einheit des Reiches war eindeutig gefährdet, dieser Raum war in einer Situation, die unter der Oberfläche derart gärte, das man nur sagen kann, hier musste rechtzeitig zugepackt werden. Und ich möchte ganz offen sagen: Die Schuld liegt nicht nur beim Gegner, die Schuld liegt auch bei uns Deutschen, weil in diesem Raum nicht alle Deutschen, die hier hineinkamen, von dem Gedanken beseelt waren, dass das ein Kampfgebiet, ein Kampfraum ist, wo jeder einzelne Deutsche ohne Rücksicht auf irgendwelche Kompetenzfragen auch als Kämpfer siegen muss für das Deutschtum. Jeder Deutsch, der hier hervorragt, muss sich als politischer Soldat des Führers fühlen, er muss in der Grundlinie dieses Raumes volkommen klar sehen, er muss wissen, dass die Grundlinie, die Sicherung dieses Raumes, die Bekämpfung aller tschechischen Selbständigkeit ist, und er musste in der Einzelbehandlung erkennen, dass der Tscheche Slawe ist, dass auch der Tscheche jede Güte nur als Schwäche auslegt. Dass es ein Wahnsinn ist, im Einzelfall nachzugeben, da der andere das nicht anerkennt, sondern immer sofort nachstossend dieses Nachgeben a1s Schwäche auslegt und zum anderen Mal mit einer grösseren Forderung kommt. Darüber hinaus ist aber die Voraussetzung in diesem Raum, dass man nicht glaubt, was leider der Deutsche sehr oft tut, er sei in einem deutschen Raum, als wäre es genau so eine Provinz wie im Reich und dass man mit denselben Verwaltungsmethoden hier nun vom Tisch verhandeln könne, was nie und nimmer geht. Die Verwattungseinteilung dieses Raumes, von deutscher Seite aus gesehen, ist lediglich eines der Mittel und Methoden, diesen Raum endgültig zu beherrschen und zu führen. Es ist eine Apparatur, die keineswegs zu vergleichen ist mit der Verwaltungseinteilung und den Verwaltungsmethoden, die wir im Reich gültig haben, deutschen Menschen gegenüber. Dazu kommt aber einmal als Grundlage der Gedanke: alles Handeln hier von deutschen Menschen in diesem Raum kann nur ganz eindeutig ein gleichgerichtetes sein, nämlich, dass wir im Augenblick aus kriegswichtigen und taktischen Gründen den Tschechen in gewissen Dingen nicht zur Weissglut und zum Verbrennen bringen dürfen, dass wir im Moment aus bestimmten taktischen Gründen hart sein müssen, aber doch so zu handeln haben, dass er nicht - weil er keinen Ausweg mehr weiss - nun zum endgültigen Aufstand etwa glaubt gehen zu müssen. Aber die Grundlinie muss für all dieses Handeln unausgesprochen bleiben, dass dieser Raum einmal deutsch werden muss, und dass der Tscheche in diesem Raum letzten Endes nichts mehr verloren hat. Das sind Dinge, die meine Aufgabe hier in zwei ganz grosse und klare Etappen und Aufgabengebiete teilen. Das Eine isl die kriegsmässige Nahaufgabe und das Zweite ist die Einleitung einer weitsichtigen Endaufgabe. Die erste, die Nahaufgabe ist diktiert von den Notwendigkeiten der Kriegsführung. Ich brauche also Ruhe im Raum, damit der Arbciter, der tschechische Arbeiter, für die deutsche Kriegsleistung hier vollgültig seine Arbeitskraft einsetzt und damit wir bei dem riesigen Vorhandensein von Rüstungsindustrien hier den Nachschub und die rüstungsmässige Weiterentwicklung nicht aufhalten. Dazu gehört, dass man den tschechischen Arbeilern natlirlich das an Fressen geben muss - wenn ich es so deullich sagen darf, dass er seine Arbeit erfüllen kann. Es gehört aber auch dazu aufzupasscn, dass der Tschechc nach seiner Eigenart nicht diese Notlage des Reiches benutzt; um für sich privaten und eigenen tschechischen Sondernutzen herauszuholen. Diese Nahaufgabe setzt voraus, dass wir zunächst einmal den Tschechen zeigen, wer Herr im Hause ist, dass er genau weiss, hier diktiert das deutsche Interesse und hier ist letzten Endes enlscheidend das Reich. Das Reich, vertreten durch seine Führung in diesem Gebiet, also auch durch Sie, meine Herren. Das Reich lässt nicht mit sich spassen und ist eben Herr im Hause, d. h., dass auch nicht ein einziger Deutscher dem Tschechen etwas vergibt, etwa in derselben Art wie im Reich beim Judentum, dass es keinen Deutschen gibt, der sagt, der Tscheche ist aber anständig. Das war das Problem bei der Judenfrage im Reich. Sie können sich vorslellen, was so mit der Lösung der Judenfrage geworden wäre. Wenn hier also einer sagt: der ist aber anständig, den müssen wir ausnehmen, - wenn wir nicht alle in der Gesamthaltung, sichtbar und nach aussen gegen das Tschechentum eine Front bilden, wird der Tscheche immer Hintertüren finden, durch die er sich herausmogelt. Diese Frage, ob man vom Einzelnen sagen kann, dass er tatsächlich ein ansfändiger Kerl ist, wird crst zur Erörterung stehen, wenn wir darangehen, die wcitsichtige Endlüsung der Aufgabe zu beginnen, also bei der Frage der Eindeutschung und diesen Problemen. Dazu darf eines nicht vergessen werden: dass wir äusserlich, kulturell und das ist besonders wesentlich, uns keine Blösse geben, so dass der Tscheche sich lustig machcn kann darüber, wie der Dcutsche sich benimmt. Der Deutsche kann es nicht erlauben, sich um Lokal die Nase zu begiessen, sondern da müsen wir ganz offen sein: dass einer sich die Nase begiesst, dass er aus sich heraus kann, da wird keiner etwas dagegen sagen, aber er soll das in seinen vier Wänden tun oder im Kasino. Der Tscheche muss sehen, dass im Dienst oder privat sich der Deutsche bewegen kann, dass er ein Herr ist vom Scheitel bis zu Sohle. Und ich habe deswegen angeordnet, dass wir hier in Prag eine zentrale deutsche Polizei-Wache bekommen, die sich vor allem darum kümmert, dass auch die Deutschen in diesem Raum sich ordentlich benehmen. Denn der Deutsche, der nicht führungsmässig erzogen ist, der fühlt sich wohl als Herr im Hause, aber in der falschen Sicht und benimmt sich zum Schaden des Reiches mehr, als er glauben kann. Dazu kommt weiterhin, dass ich erwarte, dass wir in der Behandlung des Tschechentums uns im klaren sind, dass auch bestimmte taktische Voraussetzungen notwendig sind. Wenn ich z. B. eine Presseanordnung treffe, hat sie ohne zu mucken die Dinge zu schreiben, die ich brauche. Trotzdem werde ich selbstverständlich mit diesen Tschechen ein nettes gesellschaftliches Verhältnis führen, wobei ich immer aufpassen muss, dass ich die Schranken nicht liberschreite, dass ich in jedem Augenblick mir sage: Pass auf, es sind aber Tschechen! Verstehen Sie? Dass man bei der taktischen Notwendigkeit, mit Tschechen, die uns dienbar sind, zusammenzukommen, auch dann immer zurückkommt auf den Gedanken: Es sind aber Tschechen!
Das Zweite ist dann, das ist das Wesentlichste, dass wir bei aller Härte uns wirklich um die Dinge kümmern, die tatsächlich nicht in Ordnung sind. Denn es hat ja keinen Zweck, dass ich auf dem Tschechen herumknüppele und mit aller Mühe und potizeilicher Einflussnahme dazu bringe, an seine Arbeit zu gehen, wenn er tatsächlich nicht das bekommt, was er braucht, um die physischen Kräfte zu haben, seine Arbeit zu verrichten. In dieser Richtung ist auf Vorschlag von Staatssekretär Frank eine Besprechung beim Führer gewesen unter Zuziehung von Staatssekretär Backe, und wir werden voraussichtlich, ich bitte dies alles für sich zu behalten bevor es herauskommt, weil es propagandistisch entsprechend aufgemacht werden muss, wir werden voraussichtlich zu einer Erhöhung der Fettrationen bei den tschechischen Arbeitern kommen, die etwa um 400 g herum liegt, das ist eine Summe, die sich sehen lassen kann. Nun zur Frage der ganzen propagandistischen Linie, großlinig gesehen muss man m. E. den Gedanken an den Heiligen Wenzel in seiner geschichtlichen Entwicklung immer mehr betonen, denn wenn die Tschechen den Heiligen Wenzel feiern, muss man ihn immer nicht als Heiligen des Tschechen hinstellen, sondern so: dass Wenzel der Mann ist, der erkannt hat, dass das tschechische Volk nur mit dem deutschen Raum leben kann. Das muss man psychologisch richtig anbringen und den Spiess umdrehen; wenn also die Tschechen den Heiligen Wenzel feiern, dann dokumentieren sie eigentlich, dass er Recht hatte. Das ist das, was man geschichtlich ausnutzen kann.
Das Zweite ist, dass man im Moment für die Nahzeit des Krieges den Tschechen klar macht: Ob Du uns liebst oder nicht, ob Du später an eine eigene Staatlichkeit denkst oder nicht, wichtig ist, dass Du wenigstens jctzt einsiehst, dass es im Augenblick nur schädlich für Dich ist, wenn Du einen Aufstand machst und Widerstand leistest. Das ist die Taktik und die Linie, die ich glaube im Augenblick befolgen zu müssen. Wir werden die Leute nicht gewinnen - das wollen wir nicht und es wird uns auch nicht gelingen. - Wir werden nur praktisch ganz klar durch Propaganda und Massnahmen usw. allen klar machen müssen, dass es real für den Tschechen das Günstigste ist, wenn er im Augenblick viel arbeitet, auch wenn er sich im Stillen denkt, wenn es doch nur schief geht mit dem Reich, dann habe ich meine Freiheit wieder. Das kann uns völlig gleich sein; die Hauptsache ist, dass er ruhig ist, denn wir brauchen diese Ruhe und Stille für die endgültige Vereinnahmung dieses Raumes. Also die Grundlinie muss klar sein, aber auch die Taktik muss klar sein und jeder Deutsche, der die Grundlinie nicht hat - und die Grundlinie kann nur nationalsozialistisch sein - muss weg. Wer in der taktischen Behandlung der Tschechen wieder nachgibt, ist hier nicht zu brauchen, diese Deutschen haben hier nichts zu suchen.
Ich bitte Sie ganz offen, soweit es Sie selbst betrifft und Ihre Mitarbeiter, sagen Sie mir ganz offen. So, wie Du es hier gesagt hast, so kann ich das noch nicht mitmachen, bitte lasst mich nach Hause gehen. Meine Herren, ich werde ohne Murren und ohne Abqualitizieren jeden weglassen, der ehrlich genug ist, das zu sagen; werde aber ganz unerhörl hart zupacken, wenn er während meiner Tätigkeit nicht auf diese Gedanken eingeht und danach handelt. Dazu kommt die genaue Beachtung jener Reichsdeutschen, die hier nur aus persönlichen Profitgründen bei Arisierungen dem Ansehen des Reiches schaden, jene, die angaben, im Interesse des Deutschtums hier zu arbeiten, die in Wirklichkeit nur ihren Geldbeutel und ihren Mammon im Auge haben.
Wenn wir diese Dinge so sehen, dann wird für die Nahaufgabe gelten: Grundlinie ist klar, Taktik ist klar, die Massnahmen hängen also alle nur ab von dem Nutzen für die Kriegsführung des Reiches. Sie hängen letzten Endes davon ab, dass man ganz klar immer wieder vor Augen hat, dass alles, was hier jetzt geschehen muss, nur eben eine Nahlösung ist, unter der die Endlösung nicht leiden darf.
Und nun, meine Herren, ein paar Gedanken zur Endlösung, die ich auch bitte, ja für sich zu behalten, die ich Ihnen aber sagen möchte, weil Sie sie wissen müssen, um bei der Nahaufgabe keine Fehler zu machen. Meine Herren, die Endlösung wird folgendes mit sich bringen müssen:
1.) dass dieser Raum einmal endgültig deutsch besiedelt werden muss. Dieser Raum ist ein Herzstück des Reiches und wir können nie dulden, - das zeigt die Entwicklung der deutschen Geschichte - dass aus diesem Raum immer wieder die Dolchstösse gegen das Reich kommen. Zur endgültigen Eindeutschung dieses Raumes will ich nicht etwa sagen: Wir wollen nach alter Methode nun versuchen, dieses Tschechengesindel deutsch zu machen, sondern ganz nüchtern: das setzt schon bei den Dingen an, die heute bereits getarnt eingeleitet werden können. Um zu übersehen, was von diesen Menschen in diesem Raum eindeutschbar ist, muss ich eine Bestandsaufnahme machen in rassisch-völkischer Beziehung. D.h. also, ich muss durch die verschiedensten Methoden, mit den verschiedensten Hintertürchen die Gelegenheit haben, diese Gesamtbevölkerung einmal völkisch und rassisch abzutasten. Ob mit dem Röntgenslurmbann, durch Untersuchung einer Schule oder ob ich die Jugend bei der Bildung eines angeblichen Arbeitsdienstes rassisch überhole - ich muss ein Gesamtbild des Volkes haben und dann kann ich sagen, so und so sieht die Bevölkerung aus. Da gibt es folgende Menschen: Die einen sind gutrassing und gutgesinnt, das ist ganz einfach, die können wir eindeutschen. Dann haben wir die anderen, das sind die Gegenpole: schlechtrassig und schlechtgesinnt. Diese Menschen muss ich hinausbringen. Im Osten ist viel Platz. Dann bleibt in der Mitte nun eine Mitlelschicht, die ich genau durchprüfen muss. Da sind in dieser Schicht schlechtrassig Gutgesinnte und gutrassig Schlechtgesinnte. Bei den schlechtrassig Gutgesinnten - wird man es wahrscheinlich so machen müssen, dass man sie irgendwo im Reich oder irgendwie einsetzt und nun dafür sorgt, dass sie keine Kinder mehr kriegen, weil man sie in diesem Raum nicht weiter entwickeln will. - Aber nicht vor den Kopf stossen! Es ist dies ja alles nur theoretisch gesehen. Dann bleiben übrig die gutrassig Schlechtgesinnten. Das sind die gefährlichsten, denn das ist die gutrassige Führerschicht. Wir müssen hier überlegen, was wir bei diesen machen. Bei einem Teil der gutrassig Schlechtgesinnten wird nur eines übrig bleiben, dass wir versuchen, sie im Reich in einer rein deutschen Umgebumg anzusiedeln, einzudeutschen und gesinnungsmässig zu erziehen oder, wenn das nicht geht, sie endgültig an die Wand zu stellen; denn aussiedeln kann ich sie nicht, weil sie drüben im Osten eine Führerschicht bilden würden, die sich gegen uns richtet.
Das sind die ganz klaren grundsätzlichen Gedanken, die wir uns als Leitlinie nehmen müssen. Und wann das geschieht, das ist eine Frage, die der Führer entscheiden muss. Aber die Planungen und das Rohmaterial zusammenzutragen, das sind Dinge, die wir schon einleiten künnen. Wir müssen das Material prüfen, wir haben die vorhandenen Möglichkeiten auszunutzen. Das Bodenamt z.B. kann, politisch umgekehrl eingesetzt wie es die Tschechen einmal getan haben, uns heute schon in Form eines Gerippes so unendlich viel geben, dass ich glaube, in der kurzen Zeit, die ich wohl hier sein werde, schon manchen Grundstock für Volkstumsdinge legen zu können. Dazu kommt noch ein weiteres: Wie müssen uns darüber klar sein, dass diese Dinge nur möglich sind in dieser ganzen Planungszeit, in dieser Nahkampfzeit, wenn diese Dinge auch einheitlich gesteuert und geplant werden. Es ist selbstverständlich klar, daß die verschiedenen Kreisleiter z. B., die nun zu den vier Gauen gchören, selbst in der Gesamtlinie denken und planen, die dem Gau auch nützt. Ich möchte aber doch, daß Sie zunächst einmal sehen: das Primäre ist die Beherrschung und die endgültige Bezwingung dieses Raumes, für die spätere Verleilung - meine Herren und Parteigenossen - dazu ist nachher Zeit genug. Zunächst muß dieser Raum bewältigt werden, das kann ich nicht, wenn er nicht zentral gesteuert wird. Ich kann nicht die Tschechen nach vier verschiedenen Untermethoden behandeln. Das ist auch der Sinn der Parteikanzlei, die hier die Verbindungsstelle der Parteikanzlei errichlet hat unter Führung des Gauleiters Dr. Jury und unter der praktischen Arbeitsführung von Parteigenossen Schulte-Schomburg. Ich werde bestimmt allen Wünschen und Nolwendigkeiten der Gaue in allen Dingen entgegenkommen. Nur in cinem Punkt werden Sie bei mir kein Gehör finden, und zwar in dem Punkt, wo das Primäre, nämlich die Notwendigkeit der Bezwingung und lelzten Endes die Festigung dieses Raumes gestört wird. Aber ich nehme an, daß Sie Nazis sind und der Nazi weiß schließlich, daß das Gesamtinteresse des Reiches das Primäre ist und daß erst dann das eigene Interesse kommt.
Und nun noch ein paar Worte zum politisch-polizeilichen. Sie haben erlebt , daß ich immerhin in drei Tagen in einem verhältnismäßig zügigen Tempo hier eingeschlagen habe. Grundsatz war, ich hatte die tatsächliche Beseitigung und Niederzwingung der vorhandenen Widerstandsgruppen und -organisationen durchzuführen. Ich möchle dabei sagen, daß wir polizeilich in dieser Richtung festslellen müssen, daß diese Organisalionen bei weitem entwickeller und ferliger waren, als wir es in der Presse aus propagandistischen Gründen sagen können. Wenn ich in der Presse von Widerstandsgruppen und Einzeltätern spreche, dann tue ich das nur, um dem tschechischen Volk den Gedanken nahe zu bringen: daß Du dich nicht identifizierst. Hier müßte ich gegen das ganze Volk angehen, aber das passt im Moment in die Nahkriegsaufgabe nicht hinein. - Es ist schon eine Organisation gewesen, die der polnischen nicht nachsteht und die polnische hat es tatsächlich in sich im Generalgouvernement. Das ist zunächst das eine. Das zweite ist die Liquidierung und Beseiligung jener Führungsschicht, die im tschechischen Volkstum bei einigermaßen Zeiten gefährlich werden kann. Damit geht Hand in Hand der Versuch, Hacha und die tschechische Regierung als Ganzes doch zu erhalten, das heißt, es dürfte nicht passieren, daß durch die harten Maßnahmen der Staatspräsident oder die Regierung etwa zurücktreten wollen, etwa sagen: wir wollen nicht mehr mit, - das wäre außenpolitisch optisch nicht richtig und zweckmäßig gewesen. Das ist gelungen und die Regierung hat wahrscheinlich mehr Angst, daß wir sie absetzen, und ist geblieben. Daß eine Umgruppierung kommt, ist selbstverständlich. Das weitere wird sein, daß wir auf der einen Seite die Arbeiterschaft und die wirklich für uns wichtigen arbeitenden Menschen in einer gewissen Form zur Ruhe bringen. Wir können das tun durch gewisse propagandistische Mätzchen, durch kleine Verlautbarungen über Versorgungsfragen, über Kontrolle dieser Dinge z. B., wobei ich ganz ehrlich sage, daß viele böhmisch-mährischen Verbände tatsächlich einer ausgesprochen Kontrolle und Prüfung bedürfen. Schließlich durch das Heranziehen alter Berufe, durch Hineingreifen in bestimmmte Kreise zur Standgerichtsverurteilung. Letzten Endes haben wir den Chef Dr. Frankenberger verhaftet, der slandgerichtlich abgeurteilt wird, weil ich ihn verantwortlich mache für die schlechte Verteilungsorganisation der Ernährung in diesem Raum. Das bitte ich auch zu beachten, damit das tschechische Volk merkt, der Deutsche ist hier führungsmäßig dran. Wenn etwas nicht klappt, ist diese tschechische Verwaltung schuld. Deswegen werden wir in grundsätzlichen Dingen nie die Verantwortlichkeit bestimmter Resorte übernehmen - vielmehr den Tschechen sagen, das habt Ihr selbst auszubaden. Dann wird die Linie sein, daß alles Gute das Geschenk des Reiches an die unbotmäßige Bevölkerung ist. Wenn wir es praktisch auf diese Weise versuchen werden, werden wir es schaffen, über die Kriegszeil hinwegzukommen, im Stillen schon planend und fundamentlegend für eine Endlösung.
Zum Schluß möchte ich Ihnen sagen und Sie ermahnen: Beachten Sie bitte, ich habe hier alles nur verhältnismäßig kurz anschneiden können, bedenken Sie diese Dinge, überlegen Sie sich alles. Ich kann hier nur betonen, denken Sie immer wieder daran, daß der Tscheche jedes kleine Nachgeben ausnützt, da er in jede kleine sich bietende Lücke hineinhackt und seinen Vorleil sucht. Ein Beispiel hierfür war die Verurteilung des Ministerpräsidenten Elias-übrigens ein Meisterwerk von Uhtersuchung und Aburteilung, das nur durch die phantastische Gründlichkeit und das politische Geschick und Verständnis des Präsidenten Dr. Thierack vom Volksgerichtshof, ich muß sagen trotz des Justizministeriums, möglich war. Dieses Beispiel zeigt uns, wie der Tscheche sofort jede Gelegenheit beim stärksten Niedergeducktsein wieder ausnutzt. Kaum ist das Urteil heraus, da kommt bereits der kranke Herr Hacha, er ist z. Zt. wieder krank, kommt mit weinender Stimme und versucht Mitleid erregend zu erreichen, daß man den Mann begnadigen müsse. Er habe eigentlich im Rundfunk sprechen wollen, um das Volk zu beruhigen, daß könne er aber nicht eher, bevor nicht die Todesurteile aufhörten. Sie sehen also, eine ganz infame freche Art. Ich habe ihn entsprechend zurückgewiesen und ihm gcsagt, er solle sich erst mal seiner Gesundheit widmen. Wenn es ihm nach ein paar Tagen besser ginge, würde ich - es hänge vom tschechischen Volk ab, daß diese Urteile etwas weniger würden, ihm sagen, wann er sprechen könne. Das sind aber Dinge, die zeigen, daß sie bei jeder Einzelheit einhaken und bei jeder Gelegenheit versuchen, nachzustoßen und daß nie an eine innere Umstellung dieser Menschen zu denken ist und daß sic nur immer der Gewalt weichen, und sich ducken. Wenn sie spüren, daß eine Hintertür offen ist, haken sie ein und das müssen wir wissen und dessen müssen wir eingedenk sein. Im übrigen werden wir bei aller Menschlichkeil und Güte im eigenen Bereich und bei aller Kameradschaft und menschlichem Verständnis innerhalb des deutschen Sektors die nötige Härte aufbringen, die wir brauchen, um diesen Raum endgültig für die Geschichte deutsch zu machen.
In diesem Sinne bitte ich Sie um Ihre Mitarbeit und bitte Sie, mit mir des Führers zu gedenken, dem wir alles, was wir haben, dem wir alle unsere Arbeit und unsere Schaffensmöglichkeit verdanken.
Adolf Hitler - Sieg Heil!
Sídlo říšského protektora, Černínský palác, Praha, 2. října 1941
Ověřený opis. Nečitelně podepsaný úředník poznamenal, že opis se
shoduje s originálem, včetně tam se vyskytujících chyb.
SÚA, fond ÚŘP - d, kart. 53.