Tschechische Botschaft zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs
13.05.2025 / 14:10 | Aktualizováno: 13.05.2025 / 14:22
Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs bereitete die Tschechische Botschaft in Berlin in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zwei eigene Veranstaltungen vor (die Podiumsdiskussion mit der Theresienstadt-Überlebenden Michaela Vidláková und den Vortrag zum Thema Reinhard Heydrich und die tschechische Erinnerungskultur) und beteiligte sich an mehreren anderen Gedenkveranstaltungen, darunter an den traditionellen jährlichen großen Gedenkveranstaltungen an den Stätten ehemaliger Konzentrations- und Arbeitslager (Buchenwald, Bergen-Belsen, Ravensbrück, Sachsenhausen).
Ende April und Anfang Mai nahm Botschafter Jiří Čistecký an den Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen an den Gedenkstätten der ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald (Thüringen, 6. April, Arbeitslager, über 7.000 tschechoslowakische Häftlinge, von denen über 800 dort starben); Bergen-Belsen (Niedersachsen, 27. April, u.a. starb hier Josef Čapek, der Transport der letzten sieben Tausend Häftlinge ging nach Theresienstadt); Ravensbrück (Brandenburg, 4.5., Frauenlager, u.a. starben hier Milena Jesenská und Jožka Jabůrková, Frauen aus Lidice waren hier inhaftiert); Sachsenhausen (Brandenburg, 4.5., u.a. auch Gedenkstätte für tschechoslowakische Studenten, 1200 waren hier nach der Verhaftung und Schließung der Universität im Herbst 1939 interniert). Weitere Botschaftsvertreter besuchten Veranstaltungen in Gedenkorten ehemaliger Außenlagern des KZ Sachsenhausen in Oranienburg-Klinkerwerk und Berlin-Lichterfelde.
Am Abend des 7. Mai eröffneten der Bürgermeister von Berlin-Neukölln und der Freundeskreis Neukölln die Wanderausstellung "Niemals wieder! / Niemals wieder!" - mit Fotos und Texten zum 80. Jahrestag des Kriegsendes, die von den Partnerkommunen Berlin-Neukölln, Prag 5, Ústí nad Orlicí und Horní Čermná gemeinsam erarbeitet wurde. Auch Gesandter-Botschaftsrat Petr Kubera sprach bei der Eröffnung.
In diesem Jahr war der 8. Mai - der Tag des Sieges - (Tag der Befreiung in Deutschland) aufgrund des 80. Jahrestages ein besonderer Feiertag in Berlin mit einer Kranzniederlegung durch den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundespräsident Steinmeier an der Neuen Wache in Berlin und einer Festversammlung mit Reden im Bundestag.
Am Abend des 8. Mai 2025 beteiligte sich die Botschaft an der Organisation des literarisch-musikalischen Abends mit Diskussion mit der Theresienstadt-Überlebenden Michaela Vidláková unter dem Titel "Jüdische Stimmen aus Theresienstadt. Hinaus durch den Stacheldraht, hinaus in die Freiheit“. Die Veranstaltung fand im Österreichischen Kulturforum in Berlin statt, in Zusammenarbeit mit der Berliner Sektion der Claims Conference und dem Leo Baeck Institut und war sehr gut besucht. Frau Michaela Vidláková hat sehr interessant persönlich über Theresienstadt ausgesagt, gleichzeitig sehr optimistisch. Am Vortag hatte sie dasselbe Programm mit großem Erfolg Jugendlichen aus mehreren Berliner Schulen präsentiert.
Am selben Abend nahm ein Botschaftsvertreter an einem Treffen von Jugendlichen aus 25 Ländern teil mit dem Titel Youth4Peace, bei dem Vertreter von Jugendorganisationen, u.a. auch Tandem - Koordinierungszentrum für deutsch-tschechischen Jugendaustausch – am Projekt der „Peace Agenda“ arbeiteten, die sie dann auch im Bundeskanzleramt und der neuen Bundesministerin für Bildung und Jugend, Karin Prien, präsentierten.
Die letzte Veranstaltung der Reihe zum 80. Jahrestag des Kriegsendes ist der Diskussions- und Vortragsabend „Reinhard Heydrich in der Erinnerungskultur der Tschechischen Republik“ am Abend des 27. Mai 2025 in der Gedenkstätte Topographie des Terrors in Berlin, der zugleich Derniere der seit September laufenden biografischen Heydrich-Ausstellung „Karriere und Gewalt“ ist. Die Eröffnung erfolgt u.a. durch Botschafter Čistecký, der Fachvortrag wird von der tschechischen Historikerin Dr. Radka Šustrová gehalten.