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Jüdische Stimmen aus dem Ghetto Theresienstadt – „Hinaus durch den Stacheldraht, hinaus in die Freiheit“

Donnerstag, 08.05.2025 ab 19 Uhr
Österreichisches Kulturforum Berlin

Gespräch mit der Shoah-Überlebenden Michaela Vidláková, 
moderiert von Michael Lahr von Leïtis.

Lesung von Texten der in Theresienstadt internierten Künstlerinnen und Künstler Alice Herz-Sommer, Paul Aron Sandfort, Leo Strauss, Viktor Ullmann und Ilse Weber, vorgetragen von der österreichischen Staatsschauspielerin Christine Ostermayer und dem Gründungsintendanten der Elysium Theater Company New York, Gregorij von Leïtis.

Lieder aus dem Ghetto Theresienstadt, vorgetragen von der Mezzosopranistin Neelam Brader und der Pianistin Masha Yulin.

or 80 Jahren, am 8. Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg. Ebenfalls am 8. Mai 1945 wurde das Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt durch die Rote Armee befreit.

In der Vernichtungsmaschinerie der Nazis spielte Theresienstadt eine besondere Rolle. Ursprünglich war es als Sammel- und Durchgangslager für die im so genannten „Protektorat Böhmen und Mähren“ lebenden Juden errichtet worden. Nachdem bei der Wannseekonferenz im Januar 1942 führende Vertreter von Ministerien und hohe Funktionäre der NSDAP und der SS die organisatorische Umsetzung der Ermordung von 11 Millionen Juden besprochen hatten, funktionierten die Nazis Theresienstadt zu einem „Altersghetto“ um. Von nun an wurden vor allem prominente und betagte Juden und hoch dekorierte jüdische Veteranen aus dem Ersten Weltkrieg dorthin verschleppt.

Theresienstadt sollte von der effizient organisierten Mordmaschinerie der Nazis ablenken. Im Juni 1943 präsentierte Adolf Eichmann, der Organisator der so genannten „Endlösung“, Theresienstadt einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes. Den in Theresienstadt Inhaftierten wurden vorübergehend zugestanden, künstlerisch tätig zu sein und im Rahmen der so genannten „Freizeitgestaltung“ Lesungen, Konzerte, Theaterstücke und Kabarett-Aufführungen zu organisieren. Durch Musik und Literatur machten die Theresienstädter Künstlerinnern und Künstler ihren Mithäftlingen Mut, spendeten – wenigstens für einen Augenblick – Trost und gaben ihnen Hoffnung. In ihren Gedanken, ihrer Fantasie überwanden sie die Mauern des Ghettos, gelangten „hinaus durch den Stacheldraht, hinaus in die Freiheit…“

Aber hinter dieser Fassade setzten die Nazis und ihre Kollaborateure ihre mörderischen Pläne ungebremst um: Von den 141.000 nach Theresienstadt verschleppten Juden haben nur rund 16.800 überlebt. 33.500 starben in Theresienstadt an Hunger und Krankheit, Mangelernährung und schlechter Hygiene. 88.000 Juden wurden von Theresienstadt nach Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Majdanek und Sobibor weiterverschleppt.

Zur Veranstaltung:

Gespräch mit der Shoah-Überlebenden Michaela Vidláková, moderiert von Michael Lahr von Leïtis.

Michaela Vidláková hat Theresienstadt überlebt. Sie ist 1936 in Prag geboren und wurde kurz vor ihrem 6. Geburtstag mit ihren Eltern nach Theresienstadt verschleppt. Kurz nach ihrer Ankunft dort erkrankte sie schwer und war ein Jahr lang auf der Kinderkrankenstation. Dort lernte sie einen gleichaltrigen jüdischen Waisenjungen aus Berlin kennen, der ihr Deutsch beibrachte. Am 8. Mai 1945 wurde sie mit den anderen Überlebenden durch die Sowjetarmee in Theresienstadt befreit. Frau Vidláková wird aus Prag anreisen, um als Zeitzeugin über die Schoah und ihr Überleben zu berichten.

Lesung von Texten der in Theresienstadt internierten Künstlerinnen und Künstler Alice Herz-Sommer, Paul Aron Sandfort, Leo Strauss, Viktor Ullmann und Ilse Weber, vorgetragen von der österreichischen Staatsschauspielerin Christine Ostermayer und dem Gründungsintendanten der Elysium Theater Company New York, Gregorij von Leïtis.

Lieder aus dem Ghetto Theresienstadt, vorgetragen von der Mezzosopranistin Neelam Brader und der Pianistin Masha Yulin.

Eine Veranstaltung des Österreichischen Kulturforums Berlin in Kooperation mit: Botschaft der Tschechischen RepublikTschechisches Zentrum BerlinLahr von Leitis AcademyClaims ConferenceElysium – Between Two Continents und Leo Baeck Institute.

Mehr Info und Anmeldung  HIER.